You can find lots of things to monetize – especially at an industrial company like Opel. 

Altes Eisen
ist Gold wert

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Marco Limonio bereibt bei Opel einen internen Marktplatz. Im Angebot sind Roboter, Schweißzellenboards und Co.

 

 „Weg mit den Altlasten: Mehr Ordnung kann sich auch in den Ergebnissen der Audits 2017 positiv niederschlagen.“

– Marco Limonio –

„Abfall“, „Müll“ oder „Schrott“ – das sind Begriffe, die wir in unserem Alltag ständig gebrauchen. Und sie klingen, als wäre alles, was ausrangiert wird, wertlos. Dabei ist das Gegenteil der Fall, gerade in einem großen Industrieunternehmen wie Opel. So ziemlich alles, was an Produktionsmitteln oder -material nicht mehr benötigt wird, kann wiederverwendet oder zu Geld gemacht werden. Und jeder Mitarbeiter kann mithelfen, auf diese Weise das Geschäftsergebnis zu verbessern, wenn in seinem Arbeitsumfeld die Augen offenhält. Wie genau, das wissen Marco Limonio und Jörg Kallnischkies.

Marco Limonio ist bei Opel zuständig für „Asset Recovery“, er schöpft also Vermögen ab. Klingt gut, ist gut: Der Spezialist im Zentralen Manufacturing Engineering sorgt dafür, dass Produktionsmittel, die an einer Ecke des Unternehmens ausgedient haben, an einer anderen Stelle neue Einsatzmöglichkeiten finden. Oder, in Zusammenarbeit mit Jörg Kallnischkies vom Einkauf, an Interessenten außerhalb der GM-Welt veräußert werden.

Dreh- und Angelpunkt ist die „Asset Recovery“-Datenbank. Auf die hat jeder Mitarbeiter im Unternehmensverbund via „SharePoint“ Zugriff. Hier kann man Stöbern und sich einen Überblick verschaffen, was an gebrauchten Anlagen, Werkzeugen verfügbar ist – vielleicht erübrigt sich damit eine Neuanschaffung. Man kann aber auch selbst nicht mehr benötigte Geräte aus seinem Arbeitsbereich anbieten. „Dafür haben wir eine sehr bedienerfreundliche Menüführung gestaltet“, erläutert Marco Limonio. Sie funktioniert ähnlich wie eine Excel-Tabelle.

ROBOTER GEHEN AUF REISE
Über die Datenbank wechseln zum Beispiel Roboter ihren Platz im Unternehmen, aber auch Steuereinheiten für Schaltschränke, Kappenfräser oder Schweißzellenboards. Im vergangenen Jahr sind beispielsweise rund 90 Handlings- und Schweißrobotern von Ellesmere Port nach Saragossa und in weitere Werke gewechselt. „Warten, überholen, neu programmieren und an den Bestimmungsort transportieren kosten natürlich auch Geld, aber verglichen mit den Neuanschaffungskosten hat das Unternehmen durch diesen internen Marktplatz rund 1,7 Millionen Euro gespart“, rechnet der „Asset Recovery“-Spezialist vor.


Rüsselsheim, 23.11.2016, Portrait des Opel internen Schrottplatzes mit dem Scrap Sales Manager Jörg Kallnischlies und dem Betriebsleiter Norbert Mundschenk , Foto: Alexander Heimann / Vollformat Fotografie Dziemballa Heimann UG, Schäfergasse 5, 65428 R`heim, Fon 0177-5626350, Bankverbindung Kreissparkasse Gross Gerau BLZ. 50852553 , KTO. 16003352. Alle Honorare zzgl. 7% MwSt. Steuer NR: 02137830174

Jedes Opel-Werk hat wie hier in Rüsselsheim einen eigenen Recyclinghof.

Jörg Kallnischkies verkauft nicht nur Anlagen, sondern im Hauptgeschäft Schrott sogenannte „Scrap Sales“.

ABFALL ALS ROHSTOFF

An 23 Opel/Vauxhall-Produktionsstätten in Europa wird der täglich entstehende Abfall recycelt, wiederverwendet oder für die Energiegewinnung genutzt. Damit betreibt das Unternehmen eine vollkommen deponiefreie Abfallverwertung.
Zusammen mit den britischen Werken in Luton und Ellesmere Port ist es somit Europa als erster GM-Region weltweit gelungen, in den Fertigungsstätten zu 100 Prozent auf Deponieabfälle zu verzichten. General Motors verfügt branchenführend über 131 Standorten ohne Deponienutzung.

KEIN VERKAUF AN MITARBEITER

Können auch Mitarbeiter privat ausrangiertes Werkzeug kaufen? „Das mag naheliegend erscheinen, aber: Da schiebt der Gesetzgeber ganz klar einen Riegel vor“, betont Jörg Kallnischkies. Und an dem lässt sich nicht rütteln. Opel ist nun einmal Automobilhersteller. Für gebrauchte Produktionsmittel, die andere produziert haben, kann das Unternehmen keine Gewährleistung übernehmen – und darum darf es diese auch nicht an Privatleute weitergeben.

Finden die ausrangierten Industriemaschinen bei Opel keinen Interessenten, dann kommt Jörg Kallnischkies zum Zug. Er ist Opel-Einkäufer im Bereich Propulsion. „Findet sich intern kein Abnehmer, schalten wir einen spezialisierten Dienstleister ein. Dieser schätzt die Marktchancen der Ware und organisiert die Online-Ausschreibung für uns. Wir entscheiden dann, an wen verkauft wird – gerne natürlich an dem Meistbietenden.“

Jörg Kallnischkies verkauft nicht nur Anlagen, sondern im Hauptgeschäft Schrott, sogenannte „Scrap Sales“. Ein sehr einträgliches Geschäft: „80 Prozent unseres Schrott-Volumens stammt aus unserem Presswerk“, berichtet er. Die Reste der riesigen Stahlcoils, aus denen die Außenhaut von Fahrzeugen gepresst wird, lassen sich zu Geld machen, pro Tonne einige 100 Euro. Noch höher wird Aluminium gehandelt: Das Leichtmetall ist bis zu zehnmal wertvoller als Stahlschrott. Kupfer und andere Edelmetalle, auch hochwertiger Werkzeugstahl, bringen am Markt sogar das bis zu Dreissigfache. Daher gilt: „Augen offen halten“, so Kallnischkies.

„Immer die Augen offen halten: Kupfer und andere
Edelmetalle sind besonders wertvoll.“

– Jörg Kallnischkies –

Gemeldet und gesammelt wird das Material in Rüsselsheim an und auf dem werksinternen Schrottplatz. Sind verkaufsfähige Tonnagen zusammen, bietet sie Kallnischkies Schrotthändlern in ganz Deutschland zum Kauf an. An den anderen europäischen Opel-Standorten koordiniert Beata Pudelko vom polnischen Standort Gliwice aus die „Scrap Sales“.

Stand Januar 2017

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Text: Eric Scherer; Fotos: Alex Heimann, Martina Sabais