„Freundin sagt, ich muss ihn verkaufen“

 

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Firat Demirhans Anzeige bei Ebay.

Firat Demirhan sorgt momentan mit der längsten Ebay-Anzeige der Welt für Furore. Eigentlich wollte der Hagener, gedrängt von seiner schwangeren Freundin, nur seinen Tigra verkaufen. Um die Auktion ist innerhalb weniger Tage ein wahnsinniger Medienhype entstanden. Zeitungen aus aller Welt, Verlage und TV-Sender reißen sich um Demirhan – am morgigen Dienstag (24.2.) tritt er in Stefan Raabs Pro7-Show „TV Total“ auf.

 

So sitze ich nun hier und muss mein Auto inserieren, während sich meine kugelige Freundin für die „Shades of Grey“-Vorstellung fertig macht.

Auszug aus der Anzeige

 

Grund für Demirhans Popularität ist nicht allein die Länge seiner Anzeige, die sechs DIN-A 4 Seiten umfasst. Es ist vor allem der Inhalt: Die bevorstehende Trennung von seinem heißgeliebten Tigra („Mein Traumauto“) führte bei dem glühenden Opel-Anhänger zu einer Lebensbeichte auf Ebay. Alles frei Schnauze, inklusive Frust, Herz, jede Menge Witz – und einer äußerst ehrlichen Zustandsbeschreibung des Tigra, Erstzulassung 1997.

Im Gespräch mit der Opel Post verrät Firat Demirhan, wie es ihm in den vergangenen Tagen ergangen ist und welchen Opel er jetzt im Visier hat.

 

Herr Demirhan, ab welchem Zeitpunkt merkten Sie, dass Ihre Ebay-Anzeige gerade so richtig durch die Decke geht?
Als ich wie jeden Tag online auf die Seite des „Stern“-Magazins ging, sah ich plötzlich einen Artikel über mich und die Ebay-Auktion. Da blieb mir echt die Luft weg. Und spätestens, als mich Freunde anschrieben und sagten, Opel-Chef Karl-Thomas Neumann habe sich eben per Twitter an mich gewendet, da wurde mir klar: Hier geht’s jetzt ganz schön ab. Mein Handy glühte, später auch mein Kopf. So ein Echo ist wirklich verrückt.

 

Was hat Sie dazu getrieben, ein so episches Auto-Inserat zu verfassen?
(lacht) Naja, die Leute, die mich kennen, wissen, dass ich für spontan-abgefahrene Sachen zu haben bin. Als ich im Wohnzimmer saß und mit dem Texten loslegte, da kam einiges zusammen. Angefangen bei der Tatsache, dass ich meinen Tigra liebe, meine kugelige Verlobte aber eben noch etwas mehr. Hinzu kam, dass ich mich schon immer für die Komik und Tragik des menschlichen Alltags interessiert habe – natürlich auch meines eigenen. Und so habe ich all das, was mich gerade bewegt, einfach mal verarbeitet. Dass nun manche behaupten, ich hätte das Auto-Inserat als neue literarische Gattung etabliert, lässt mich beim Lesen schon etwas die Augen reiben.

 

 Ich wünsche euch viel Spaß beim Bieten. Falls ihr Fragen habt, immer her damit. Ich werde diese dann an meine Freundin weiterleiten, die weiß eh immer alles besser.

Auszug aus der Anzeige

 

Der Rummel um Ihre Person ist im Moment riesig. Es prasseln viele Anfragen und Angebote auf Sie ein. Wie gehen Sie als werdender Vater, der ja nur ein Auto verkaufen wollte, damit um?
Ganz bodenständig. Schließlich komme ich aus dem Ruhrpott – und habe außerdem ja auch noch Joanna (Anm. d. Red.: die Verlobte) an meiner Seite. Mit Abheben ist da also nichts. Klar, die vergangenen Tage waren unglaublich. Die Huffington Post hat über mich berichtet, es rufen Reporter aus Japan und der Türkei an. Die Facebook-Seite, die ich extra als Plattform für Fans der Ebay-Auktion eingerichtet habe, verzeichnet nach kürzester Zeit mehr als 2500 Likes. Dann die Einladung zu TV Total. Und jetzt gibt mir auch noch Opel die Möglichkeit, eine Woche lang ein Modell zur Probe zu fahren, einen Tankgutschein gibt’s obendrauf. Ich bin schon gespannt, was da so alles auf mich zukommt, wechsele jetzt aber nicht auf die Überholspur.

 

Sie waren bisher mit einem Kadett unterwegs und dann mit dem inzwischen legendären Tigra „Color Line Rio Verde“. Welche Beziehung haben Sie zur Marke Opel?
Eine sehr intensive. Mein Opa hat, als er aus der Türkei nach Deutschland kam, drei Jahrzehnte lang für Opel gearbeitet, bis zu seiner Rente. Mein Vater fährt regelmäßig Opel-Modelle. Manta, Rekord, Vectra, mit diesen Autos bin ich aufgewachsen. Der Tigra hat mich dann über Jahre begleitet. Und jetzt möchte ich wieder etwas mit einem Blitz drauf. Am liebsten würde ich mir einen Insignia OPC kaufen, aber das muss ich dann wohl noch mit Joanna besprechen.

 

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Auch Opel-Chef Karl-Thomas Neumann hat auch Firat Demirhans Ebay-Auktion reagiert – per Twitter.

Und ganz ehrlich: Am kommenden Mittwoch läuft die Auktion für den Tigra aus. Überwiegt Wehmut oder Erleichterung, dass diese Beziehung bald vorbei ist?
Inzwischen ist es vor allem Fassungslosigkeit, aber eine im positiven Sinn. Als ich dieses Traumauto letzte Woche bei Ebay reinstellte, da dachte ich, 700 Euro könnten am Ende der absolute Toppreis für den Wagen sein – wenn überhaupt. Inzwischen hat der Tigra ja eine gewisse Berühmtheit erlangt. Und wir befinden uns zurzeit (Anm. d. Red.: Sonntagabend) bei mehr als 4000 Euro. Mal sehen, mit wie viel Kohle wir demnächst bei einem Opel-Händler wegen der geplanten Familienkutsche einmarschieren.

 

 Aufmacherfoto: Marc Vollmannshauser / BILD-Zeitung

 

 

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Eine Ebay-Auktion und ihre Geschichte

Firat Demirhan, ein 29-jähriger Beamter aus Hagen, hat eine Ebay-Anzeige verfasst. Was ist schon dabei? So einiges! Bereits der Titel deutet an, dass es hier um viel mehr geht: „OPEL Tigra – Vollausstattung – Freundin sagt, ich muss ihn verkaufen.“

Der Grund, warum Demirhan seinen Tigra loswerden muss, ist ein sehr schöner. „Ich bin überglücklich, denn ich werde demnächst Vater.“ Doch der Platz in seinem Opel sei begrenzt, deswegen müsse nun eine Familienkutsche her – das zumindest sagt Demirhans schwangere Freundin.

Der Anzeigentext auf Ebay macht klar, dass der Tigra-Fahrer mit der Entscheidung hadert. Die Vorfreude auf den neuen Lebensabschnitt ist da, große Trauer über den anstehenden Verlust des Tigra jedoch auch.

Auf sechs DIN-A-4-Seiten beschreibt Demirhan seine Stimmungslage. Und wird über Nacht zum Gesprächsthema in den Medien. Im Netz loben viele Menschen Demirhans Schreibstil und die ehrlichen Worte. Es gibt sogar Fans, die ihn auffordern, ein Buch zu verfassen.