Wie alles begann

1962–1972 
VON EUROPAS GRÖSSTER BAUSTELLE ZU KADETT UND GT
Ende der 50er-Jahre fiel die Entscheidung: Das Opel-Fertigungsprogramm sollte erweitert werden. Die Unternehmensleitung fand im Ruhrgebiet einen Standort mit ausreichend Fläche und Arbeitskräften: Bochum. Hier waren nach der Stilllegung mehrerer Zechen rund 13.000 Bergleute ohne Job; die ehemaligen Zechen­gelände Dannenbaum und Bruchstraße boten zusammen 1,5 Millionen Quadratmeter. In zwei Jahren wurde das damals größte industrielle Bauvorhaben in Europa umgesetzt.

Der ehemalige Mitarbeiter Karl Hans Passmann blickt für die Opel Post zurück. Er ist ein Bochumer Opelaner der ersten Stunde. Seine Karriere im Werk beginnt 1962. Es war der 10. Oktober 1962 als das Werk feierlich eröffnet wurde. Passmann beginnt als Endkontrolleur der Oberfläche im Rohbau. Gerne erinnert er sich an das moderne Werk zurück. „Opel investierte in den neuen Standort über eine Milliarde D-Mark – ein immens hoher Betrag, zum Vergleich: Opelaner verdienten damals im Schnitt 450 D-Mark“, erzählt er. Der in Bochum produzierte Kadett A kostete 5075 D-Mark.

 

Die Baustelle, 1961: Im September 1960 begannen auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Dannenbaum die Arbeiten für das Werk I. Die Aufnahme entstand 1961.

Die Baustelle, 1961: Im September 1960 begannen auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Dannenbaum die Arbeiten für das Werk I. Die Aufnahme entstand 1961.

 

Produktionsanlauf in der Opel Post, 1962: In ihrer Oktober-Ausgabe lieferte die Opel Post 1962 einen Beitrag „Zur Einweihung des Zweigwerkes Bochum“. Im Fokus stand auf den Seiten zehn bis zwölf ein „Bildbericht über den Produktionsanlauf des Kadett“.

Produktionsanlauf in der Opel Post, 1962: In ihrer Oktober-Ausgabe lieferte die Opel Post 1962 einen Beitrag „Zur Einweihung des Zweigwerkes Bochum“. Im Fokus stand auf den Seiten zehn bis zwölf ein „Bildbericht über den Produktionsanlauf des Kadett“.

 

 

1972–1982
DIE GEBURTSSTUNDE DES MANTA
Ob Manta, Ascona oder die Umstellung auf Frontantrieb – die Dekade 1972 bis 1982 bringt in Bochum etliche Innovationen und Klassiker hervor. Ein Jahrzehnt später ist der damals 32-Jährige Meister Karl Hans Passmann in der Endmontage. „In Bochum lag die Messlatte für das Niveau der Produkte schon immer hoch“, sagt er heute. Jeder Abschnitt ist Anfang der 70er-Jahre mit einem Qualitäts-Index belegt und stellt das Team ständig vor neue Herausforderungen. Mit Erfolg: Bochum ist eines der Werke, in dem mehrere Fahrzeugtypen vom Band rollen. Passmann erlebt von 1972 bis 1982 den Übergang vom Kadett B auf die C-Generation; er ist dabei, als der Manta A und der Ascona produziert werden; er begleitet auch den Anlauf des Kadett D. „Das Werk war so ausgelastet, dass die Karosserie für den GT nicht vor Ort gefertigt werden konnte“, sagt Passmann.

 

Produktion im Werk Bochum: Kadett D bei der Endkontrolle, 1979

Produktion im Werk Bochum: Kadett D bei der Endkontrolle, 1979.

 

Im Minutentakt pendeln Lkw zwischen Werk I und Werk II. In Bochum-Langen­dreer stellen die Mitarbeiter Motoren und Getriebe her. „Bei mehr als 1000 Fahrzeugeinheiten pro Tag, die damals produziert wurden, war das eine ziemliche Menge an Lasterladungen, die unterwegs waren“, berichtet Passmann.

Gut 16.000 Mitarbeiter sind am Standort tätig. Eines der Portfolio-Prunkstücke ist der GT. Passmann erinnert sich noch gut an das Problem, das selbst heute noch Oldtimer-Fans bei der ­Restaurierung viel Geduld abverlangt: Die Einstellung der GT-Scheinwerfer war die größte Schwierigkeit. „Wir mussten viel Zeit und Mühe aufwenden, weil die Einstellung der Leuchten bündig erfolgen sollte.“

Eine weitere große Aufgabe, „eigentlich eine Revolution“, ist laut Passmann die Umstellung von Heck- auf Frontantrieb: 1979 werden beim Kadett D Motor- und Getriebe quer eingebaut und treiben direkt die Vorderräder an. Dies hatte zur Folge, dass neben den Vorder- und Hinterachsen auch die Fahrzeugarchitektur komplett neu entwickelt werden musste. „Bochum boomte“, sagt Passmann. „Tatsächlich waren wir damals bei den Zulassungszahlen kurzfristig die Nummer eins in Deutschland – und darauf alle so stolz, dass wir in der Phase die ‚1‘ auf unseren Arbeits­hemden trugen.“

Wenig später kommen die Roboter: Im Rohbau, wo die Mitarbeiter Seitenwände noch von Hand einbauten, wurde umgestellt auf Automatisierung. Dazu Passmann: „Das war bequemer und schneller, kein Mitarbeiter musste mehr mit den schweren Schweiß­zangen hantieren.“ 

 

 

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Zur Person

Karl Hans

Passmann

Der gelernte Karosserie- und Stellmacher, Jahrgang 1940, steigt im Juli 1962 im Bochumer Werk als Endkontrolleur der Oberfläche im Rohbau ein.

Mehrfach macht er Station an Standorten des GM-Verbunds, etwa in den USA und in Spanien.

Zuletzt war er 2004 als Hauptabteilungsleiter für Manufacturing Engineering und Haustechnik in Bochum tätig.

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