Das Quintuplet des Walter Röhrl

Schon als Kind hat er sich für Autos begeistert: Lars Sältzer hat seine Leidenschaft unter dem Label „Larson“ zum Beruf gemacht. Der Autodesigner und Illustrator kreiert eigene Designs und bewahrt automobile Schätze digital. Manchmal auch beides gleichzeitig: Gerade hat er für ein deutsches Auto-Magazin einen Entwurf gestaltet, wie der Opel Kadett B heute aussehen könnte – zu sehen auf seinem Instagram-Kanal.

Vom Commodore GS/E Coupé, in dem er seine Profi-Karriere begann, bis zum Ascona 400, in dem er seinen herausragenden „Monte Carlo“-Sieg 1982 eingefahren hat – den 75. Geburtstag von Walter Röhrl zelebriert Opel mit einem Poster, das insgesamt fünf Fahrzeuge mit Blitz am Kühlergrill vereint. Es sind ausnahmslos Opel-Boliden, mit denen Walter Röhrl, die deutsche Rallye-Legende, sein absolutes Ausnahmetalent in den 70er- und 80er-Jahren unter Beweis gestellt hat.

Die Rennfahrzeuge so harmonisch vereint auf einem Plakat zu präsentieren, war alles andere als banal. Es galt, das historische Erscheinungsbild jedes Wagens so genau wie möglich zu treffen. Die Anordnung der Aufkleber wurde – auch in späteren Jahren – aber oft geändert. Und der originale Manta GT/E vom 24-Studen-Rennen in Spa gilt gar als verschollen, nur wenige Fotos sind heute noch erhalten. Für das beeindruckende Endergebnis war spezielles Design-Knowhow und Fachwissen nötig: Lars Sältzer gehört zu den wenigen exklusiven Autodesignern und Illustratoren weltweit, die sich darauf spezialisiert haben, für Publikationen und Magazine Fahrzeuge am Rechner zu rekonstruieren und entstehen zu lassen. Seit über 20 Jahren entwirft der Designer aus dem hessischen Herborn Automobile. Zum Beispiel dann, wenn europäische Automagazine zeigen wollen, wie der künftige Opel Insignia aussehen könnte. Auch in amerikanischen oder chinesischen Publikationen finden sich Sältzers kreative Entwürfe. „In den vergangenen Jahren verstärkt sich der Trend, historische Modelle digital zu erfassen, um das Kulturgut automobiler Unikate zu bewahren“, sagt er.

„Ein echtes Herzensprojekt

Das Plakat „Röhrl@Opel 1973-1982“ war für den Spezialisten „ein echtes Herzensprojekt“. Auf Basis von historischen Fotos, umgewandelt in Daten, hat er die fünf Rennfahrzeuge von Walter Röhrl am Rechner in der Seitenansicht vereint. „Der Radstand musste ermittelt werden, der Maßstab kalibriert, die auf historischen Aufnahmen verblassten Lacke angepasst und die Logos anhand diverser historischer Aufnahmen rekonstruiert werden. Außerdem habe ich Felgen aufgebaut und das Interior rekonstruiert“, nennt der Absolvent der Hochschule für Gestaltung in Pforzheim einige der Arbeitsschritte.

Leif Rohwedder, seit dem 1. Februar 2022 neuer Leiter von Opel Classic, ist begeistert: „Es sind nicht nur fünf Rallye-Fahrzeuge, die wir dort zeigen, sondern Emotionen pur – die Menschen lieben diese Autos.“ Zu der Opel Classic-Sammlung am Stammsitz in Rüsselsheim gehören drei der automobilen Schätze, die Walter Röhrl geadelt hat: der Original Opel Ascona SR, mit dem er 1974 den Europameistertitel holte, der Original Opel Kadett GT/E Coupé der Saison 1976, sowie ein Nachbau des Commodore GS/E Coupé. Der in der Opel-Sammlung präsentierte Ascona 400 ist das authentische Trainingsauto, in dem sich Walter Röhrl neben der erfolgreichen „Rallye Monte Carlo“ auf die gewonnene Weltmeisterschaft 1982 vorbereitet hat. Es sind automobile Schätze, die die Opel-DNA in sich tragen. So stand die Front des Manta A, jenes Fahrzeugs in Rennausführung, mit dem Röhrl 1975 bei den „24 Stunden von Spa-Francorchamps“ antrat, Pate für den heutigen Opel Vizor. Es ist die Front, die den Mokka, Grandland oder Astra ziert – und damit die Opel-Gene aus den Zeiten Walter Röhrls heute auf die Straßen bringt.

Laden Sie sich hier das „Röhrl@Opel 1973-1982“-Plakat als Download herunterladen.

Veredelt vom Illustrator Lars Sältzer: In diesem Opel Ascona 400 siegt Walter Röhrl 1982 bei der legendären Rallye Monte Carlo und holt im weiteren Jahresverlauf den WM-Titel.

März 2022

Fahrzeug-Illustrationen: Larson, Fotos: Opel