Willkommen bei den Sch‘tis

Wenn Katrin Grandl, nunmehr Koordinatorin im Motorbau, von ihrem etwa fünfmonatigen Valenciennes-Aufenthalt berichtet, spricht sie zuallererst von der herzlichen Aufnahme durch die französischen Kollegen. „Es hat mich an den Film ‚Willkommen bei den Sch’tis‘ erinnert, in dem ein Südfranzose bei seinem Aufenthalt im Norden Frankreichs lernt seine Vorurteile gegenüber den Nordfranzosen abzubauen. Auch ich habe die Menschen in Nordfrankreich als besonders offen und liebenswürdig erlebt.“ Die Parallele für Katrin Grandl: Ihre Französisch-Kenntnisse erwarb sie während ihrer Ausbildungszeit bei einem Praktikum an der Cote d’Azur.

 

„Der Austausch zwischen den Werken muss jetzt ordentlich in die Gänge kommen.“

Die langjährige Leiterin von Material Handling im Werk Aspern reiste das erste Mal im Juli 2018 nach Valenciennes und kehrte dann im September wieder. Bis Ende Jänner unterstützte sie das Team des Schwesterwerks, in dem Fünfgang- (BE) und Sechsgang-Getriebe (MC und MB6) gefertigt werden.

 

Staplerstrecken neu

„Ich war direkt dem Logistikleiter unterstellt und habe mich um viele verschiedene Aufgaben gekümmert; um das Update von Standardisierungsdokumenten und Effizienz-steigernde Maßnahmen, wo immer es nötig war.“ Ab September stand die Entwicklung eines neuen Verkehrskonzepts am Buy-Off der MB6-Getriebefertigung im Mittelpunkt ihrer Tätigkeiten. Das Errichten einer neuen Produktionslinie im angrenzenden Areal machte das Abreißen einer Wand notwendig. Deshalb mussten neue Staplerstrecken definiert werden.

 

„Wir haben das gleiche Ziel:
MB6-Getriebe zu bauen.“

 

Katrin Grandl unterbreitete Vorschläge dafür, dass auch gleich Arbeitssicherheitsmaßnahmen wie Stopptafeln implementiert werden. Und in der MB6-Linie selbst verbesserte sie mit den französischen Kollegen die Teileanstellung, damit die Loop-Fahrer die anzustellenden KLT nicht mehr so oft heben müssen. Der Loop-Fahrer stellt jetzt ganze Paletten neben der Linie ab, und die MitarbeiterInnen nehmen die KLTs direkt von der Palette herunter.

Post aus Valenciennes: Wenn die französischen KollegInnen Gangräder nach Wien-Aspern schicken, lassen sie es sich nicht nehmen Grüße auf die Verpackung mit drauf zu schreiben

 

 

Gangräder schleifen

Mit einem weiteren Projekt wurde die Asperner Kollegin schließlich zur gefragten Kommunikationsplattform: Opel Wien übernahm im August 2018 die Aufgabe für das Werk in Valenciennes Gangräder für das MB6-Getriebe zu schleifen. „Da habe ich mich um die Koordination der Transporte gekümmert. Mit täglichen Abstimmungen.“

Peter Steinfelder/Manufacturing Engineering MB6  erzählt zu den Arbeiten für Valenciennes: „Wir haben einige – sowieso notwendige – Arbeiten vorgezogen, um den Kollegen in Valenciennes helfen zu können. In den Werksferien 2018 haben wir M3x-Spannmittel umgearbeitet, um ein Prototypen-Werkzeug für MB6-Teile zu haben. In der Räderfertigung haben die Mitarbeiter spezielle Maschinenparameter auf den Schleifanlagen festgelegt sowie ein Messsystem etabliert.“

Für das französische Schwesterwerk wurden in Wien-Aspern von August 2018 bis Februar 2019 insgesamt rund 25.000 Gangräder (3. Gang, 4. Gang) am Konus geschliffen. Einige Teile wurde auch verfestigungsgestrahlt; mithilfe von Strahlwerkzeugen für F 17-Getriebe.

 

Valenciennes ist fast gleich alt mit Wien-Aspern – das zeigen die T-Shirts, die die drei Asperner Instandhalter im Oktober in Valenciennes geschenkt bekamen; Katrin Grandl (ganz l.) hingegen trägt auf dem Bild ein MB6-T-Shirt – gleichfalls ein Geschenk der KollegInnen in Valenciennes

 

Mehrsprachige Kontaktpflege

Katrin Grandl kümmerte sich nicht nur um die Logistik der Gangräder: „Es hat sich eingebürgert, dass die französischen Kollegen mich bei allen Asperner Themen eingeschaltet haben. Und wenn immer jemand aus Aspern etwas aus Valenciennes gebraucht hat, bin ich zur Anlaufstelle geworden. Ich habe zahlreiche Kontakte geknüpft und viele Freundschaften geschlossen.“

Das geht so weit, dass die Kollegen aus Valenciennes heute – nach der Rückkehr Katrin Grandls nach Wien – an die Palettensendungen für Opel Wien Briefe für sie anheften. Sie sieht dabei die langfristigen Perspektiven: „Der Austausch zwischen den Werken muss jetzt ordentlich in die Gänge kommen. Wir – Valenciennes und Wien-Aspern – haben ja das gleiche Ziel: MB6-Getriebe zu bauen.“

Sogar bei Sprachproblemen half Katrin Grandl gerne aus: „Seit Englisch bei PSA Arbeitssprache ist, gibt es für die Franzosen Englischkurse. Da habe ich ihnen mit meinen Englischkenntnissen beim Üben geholfen.“

 

 

 

 

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Text: Kristin Engelhardt, Fotos: Helga Mayer