Katzen haben
sieben Leben…

Zur Begrüßung ist schon klar: Dieses Training wird handgreiflich im wahrsten Sinne des Wortes. Arbeitssicherheitstechniker Peter Czetina bittet gleich in der Eingangshalle jeden Teilnehmer und jede Teilnehmerin auf dem Fahrersitz eines Gabelstaplers Platz zu nehmen und die Sichtverhältnisse zu prüfen. Johannes Baca/Motormontage gesteht: „Personen vorm Gabelstapler sind wirklich schlecht zu sehen. Und erst beim Rückwärtsfahren – da sieht man nur die Hälfte.“ Also Fußgänger aufgepasst! Immer Augenkontakt suchen mit den Staplerfahrern!

Johannes Baca

Johannes Baca

 

Eigenverantwortung
Dann versperrt eine Spiegeltür den Weg und macht durch das eigene Spiegelbild deutlich: „Du selber bist für deine Sicherheit verantwortlich!“ Oberhalb davon die „Safety Cat“ – gezeichnet von der Tochter eines Sicherheitstechnikers in Saragossa. Sie erinnert daran: „Katzen haben sieben Leben – wir nicht.“ – An der ersten Station – namens „Hand haben“ – beschreibt Adolf Strohmeier/Zahnradprüfraum die Lektion: „Ohne Daumen ist man ziemlich aufgeschmissen.“ Und bei der nächsten Station „Meine Haut“: „Eincremen hilft. Damit der Säuremantel der Haut wieder hergestellt wird. So eine Crème ist wie ein unsichtbarer Handschuh.“

 

Die Qual der Wahl
Die richtige Schutzausrüstung zu wählen ist gar nicht so leicht. Zwei Stationen („Reizend“ und „Der richtige Handschuh?“) dienen zum Üben. „Dass es so viele Handschuhe gibt!“ wundert sich Irene Hackmeyer/Motormontage. Gleich anschließend folgt bei der Station „Span-Wahn“ die Information, dass bei Spänen Handschuhe als Schutz oft nicht ausreichen. Die Lehre: Spänenester immer mit einem Werkzeug entfernen.

 

Franziska …
… heißt die Puppe, die zur Simulation des Ernstfalls dient. Hier werden Erste-Hilfe-Maßnahmen von neuem in Erinnerung gebracht. Edith Rossmanith/Motormontage wiederholt: „30-mal pumpen bei der Herzdruckmassage und zweimal Mund-zu-Mund-Beatmung.“ Gaby Fraunlob/Personalabteilung fasst zusammen: „Was wirklich falsch ist, ist gar nichts zu machen.“

 

Gaby Fraunlob

Gaby Fraunlob

Sicher schneiden
Toll, die Sicherheitsmesser, die es bei Opel Wien gibt. Gerhard Pospisil/IT probiert eines aus: „Zum Halten, zum Druck-Aufbauen ist dieses Messer besser. Natürlich muss man auf jeden Fall Handschuhe tragen.“ Sein Kollege Larry Magbojos (gleichfalls IT) erklärt beim Bandschneider: „Wichtig ist, dass das Band auf Zug ist.“ – Schon geht es weiter mit der nächsten Aufgabe: Eine große Schachtel ist zu tragen, wobei man gerade aus auf einer Latte geht. Oder statt der Schachtel heißt es eine Handy-Nummer wählen. Was die Probanden dabei lernen: „Einen Gabelstapler vor mir hätte ich nicht gesehen.“

 

Gerhard Pospisil

Gerhard Pospisil

Larry Magbojos

Larry Magbojos

Wenn’s hinauf geht
Zwei Glöckchen läuten und zeigen an: Jetzt hätte es einen Sturz von der Leiter gegeben. Es gilt eine –wirklich wackelige – Leiter zu besteigen. „Wackelige G‘schicht“ nennt sich diese Station. „Interessant. Ich habe gelernt, dass man auf einer Leiter extravorsichtig sein sollte“, sagt Josef Rechberger/Zahnradprüfraum. – Noch mehr Höhenthematik findet sich bei zwei weiteren Stationen: einmal geht es um die richtige Anwendung von Absturzsicherungen, das andere Mal um die richtige Wahl zum Aufstieg. Ein kaputter Sessel oder eine desolate Steighilfe sind sicherlich verkehrt. An der gleichen Station wird demonstriert, dass Stecker-Abziehen alleine nicht unbedingt ausreicht, um den Stromkreis zu unterbrechen. Den FI ziehen ist sicherer!

 

Josef Rechberger

Josef Rechberger

Lock-Out, Staudruck und schwere Lasten
Kaum ein Sicherheitsaspekt bleibt unberücksichtigt: Die Wirkung von Staudruck bei aufeinanderfolgenden Teilen auf einem Produktionsband wird ebenso demonstriert wie das richtige Heben von Lasten und Abschätzen des Gewichts derselben. Und natürlich fehlt das Thema Lock-Out nicht. „Lock-Out-Sicherungen habe ich so bisher noch nicht gesehen“, sagt Heinz Spechtl/IT und ist beeindruckt, wie Maschinen bei Wartungsarbeiten abgesichert werden.

 

Heinz Spechtl

Heinz Spechtl

Zwischenbilanz
Peter Czetina berichtet: „In den ersten sechs Monaten seit Bestehen haben wir 1.200 Mitarbeiter, 150 Zeitarbeitnehmer und 55 Mitarbeiter von Fremdfirmen geschult. Jetzt haben wir das Ziel, einige Stationen durch andere, aktuelle Themen zu ersetzen. Welche Themen dafür in Frage kommen, haben wir in einem Brainstorming herausgefiltert.“

Text: Kristin Engelhardt, Fotos: Richard Tanzer

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Safety-Land
  • Errichtet im Dezember 2013.
  • Seit Jänner 2014 in Betrieb.
  • 17 Stationen; 7 Filme; Unterschriften-Tafel, auf der sich jeder/jede TeilnehmerIn nach absolviertem Parcours unterschreibt.
  • Dauer je Training: ca. zweieinhalb Stunden
  • Gewinnspiel für jeden/jede TeilnehmerIn.
  • Je Durchlauf ca. 15 TeilnehmerInnen und zwei Trainer.
  • Teilnehmerzahlen Jänner bis Juni 2014:
    1.200 MitarbeiterInnen, 150 ZeitarbeitnehmerInnen, 55 Fremdfirmen-MitarbeiterInnen.
  • Die Namen der Stationen:
    – Siachst mi eh – Sichtbarkeit am Stapler
    – Hand haben
    – Meine Haut
    – Reizend
    – Wackelige G’schicht
    – Messer scharf
    – Span-Wahn
    – Der richtige Handschuh?
    – Was tun, wenn was passiert
    – G‘radaus gehen!
    – Sturz und Fall
    – Funken sprühen
    – Hau-Ruck
    – Sicher ist sicher! – Lock-Out
    – Welches Werkzeug nemma denn?
    – Druck ablassen
    – Wirklich gefährlich? – Risikoanalyse