Ein Jahr Opel-Liebe

Gut zweieinhalb Jahre ist es her, dass Stephan R. Arnold nach einem Opel-Kalender mit sportlichen Klassikern Ausschau gehalten hat. Da er keinen finden konnte, reifte die Idee, selbst einen zu machen. Die Grundvoraussetzungen waren bestens: Als ehemaliger langjähriger Opel-Mitarbeiter, renommierter Automobilfotograf und ausgestattet mit einem großen Netzwerk an Opel-Sammlern und -Liebhabern wurde aus der Idee das, was Stephan R. Arnold „mein Herzensprojekt“ nennt.  

OPEL REKORD 1900, BAUJAHR 1968 Mit seinem 106 PS starken, vom Werk getunten 1,9-Liter-Triebwerk steht das Coupé heute noch komplett original und unrestauriert da. Der Ein-Schicht-Metallic-Lack wirkt noch immer so, als käme der Wagen gerade aus dem Verkaufsraum einer Opel-Vertretung der 1960er.
OPEL ECO SPEEDSTER, BAUJAHR 2002 Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h und einem Verbrauch von 2,5 l/100 km macht der Eco Speedster auch heute noch mächtig Eindruck. Das 660 kg-Leichtgewicht brach 2002 bei seiner Testfahrt im italienischen Nardo ganze 17 internationale Rekorde.  
Opel ASCONA RALLYE, BAUJAHR 1971 Auch dieses Exemplar hat Geschichte geschrieben: Kein Geringerer als Walter Röhrl hat den Ascona auf der Akropolis-Rallye gesteuert. Zusammen mit Beifahrer Jochen Berger fuhr der spätere Rallye-Weltmeister mit einem Vorsprung von 25 Minuten den ersten WM-Lauf-Sieg für Opel ein.
OPEL MANTA i240, BAUJAHR 1985 Von diesem Manta baute der Tuning-Spezialist Irmscher nur 37 Exemplare, neun davon in der „schmalen Version“. Dieses Exemplar hier verwandelte sich erst später zum Breitbau. Die heutigen Besitzer hatten zehn Jahre lang nach einem Exemplar gesucht, sie wurden in Dänemark fündig.
OPEL LOTUS OMEGA, BAUJAHR 1992 Dieser Lotus Omega ist seit mehr als 18 Jahren im Besitz des jetzigen Eigentümers. 377 PS, ein brachiales Drehmoment von 557 Nm und 283 km/h in der Spitze machten den Boliden seinerzeit zur schnellsten Limousine der Welt.  

Der Kalender „OPEL 2023 Sportliche Klassiker“ ist seit diesem Herbst im Heel-Verlag erhältlich. Und das Modell, das er seinerzeit als erstes „Must-have“-Motiv notiert hatte, die „Schwarze Witwe“, ziert das Cover. Es ist jene Replik, die die Opel-Kollegen Jens Cooper und Michael Splieth geschaffen haben und die heute Teil der Opel Classic Sammlung ist. Und nicht nur der legendäre schwarze Rekord C hat es in den Kalender geschafft, auch vier weitere Modelle stammen aus der Rüsselsheimer Opel-Sammlung.  

Im August 2021 fand das Foto-Shooting mit den Modellen aus der Opel Classic-Sammlung statt.
Die „Schwarze Witwe“ lichtete Stephan R. Arnold vor der verspiegelten Fassade des neuen Design-Standortes ab.
Der GT Aero in Michelotti-Blau fand vor einer roten Backsteinwand auf dem Werksgelände die passende Kulisse.
OPEL GT AERO, BAUJAHR 1969 Von diesem Modell entstanden lediglich zwei Prototypen: Das Kalendermodell in Michelotti-Blau und ein zweites in Orange. Die „Baby-Corvette“ mit Targadach gehört zu den beliebtesten Opel-Klassikern. Das Exemplar im Kalender gehört zur Sammlung von Opel Classic.
OPEL REKORD C „SCHWATZE WITWE“, BAUJAHR 1968 Ein Auto, das Geschichte geschrieben hat: Mit Erich Bitter am Steuer gewann der Rekord das Gruppe-5-Tourenwagen-Saisonfinale in Hockenheim. Das Original gilt als verschollen, aber die Opel-Kollegen Jens Cooper und Michael Splieth fertigten diese Replik.

Im August 2021 war Stephan R. Arnold einen Tag lang auf dem Werksgelände unterwegs, um die Modelle der Classic Sammlung abzulichten. Die „Schwarze Witwe“ platzierte er vor der verspiegelten Fassade des Designs, den Opel GT Aero in Michelotti-Blau vor einer roten Backsteinwand des Werksgeländes. Auch der Ascona Rallye A, mit dem Walter Röhrl den ersten WM-Sieg für Opel eingefahren hat, gehört zur Kalender-Auswahl. Ein besonders schönes Exemplar des Opel Rekord 1900 ist ebenso zu sehen, wie der Opel Eco Speedster, der 2002 ganze 17 internationale Rekorde eingefahren hat.  

Die weiteren Kalender-Modelle wie der Manta B GSi Exclusiv oder der Lotus Omega, seinerzeit die schnellste Limousine der Welt, gehören Opel-Liebhabern und -Sammlern aus ganz Deutschland, die die Marke mit dem Blitz ebenso ins Herz geschlossen haben, wie Stephan R. Arnold. Jedes einzelne Exemplar hat seine eigene Geschichte. Und weil der Fotograf im Laufe seiner Recherche so viele schöne Modelle und deren Besitzer getroffen hat, ist der Opel-Kalender 2024 bereits in Arbeit.

OPEL CALIBRA TURBO 4×4, BAUJAHR 1992 Der Aerodynamik-Weltmeister mit einem cw-Wert von 0,26 darf in einem Kalender mit sportlichen Opel-Klassikern nicht fehlen. Mit dem speziell entwickelten Allradantrieb fährt der Calibra auch heute noch vorne mit – in null auf 100 in 6,8 Sekunden.
OPEL MANTA B GSi EXCLUSIV, BAUJAHR 1988 Zwei Jahre nach seiner Erstzulassung „verschwand“ dieser Manta in einer Privatsammlung. Als ihn der jetzige Besitzer 2002 erwarb, staunte er nicht schlecht: Der Kult-Wagen hatte noch nie eine Hauptuntersuchung absolviert. Unter der Motorhaube grummelt heute ein 3,0-24V-Motor aus dem Senator.
OPEL GT, BAUJAHR 1971 Der Opel GT ist seit über 30 Jahren in der Hand des jetzigen Besitzers. Er hat ihn bis auf die letzte Schraube zerlegt und neu aufgebaut. Auch der 2,4-Liter-Motor funktioniert zur vollsten Zufriedenheit, mittlerweile ist er schon über 125.00 Kilometer im Einsatz.
OPEL MANTA A, BAUJAHR 1974  Der zweite Besitzer brachte diesen Manta 1974 zu Steinmetz nach Rüsselsheim, um das Sport-Coupé im Stil eines Gruppe-2-Rennwagens umbauen zu lassen. Der heutige, dritte Besitzer, hat den Manta 2001 nochmals aufwändig und original-getreu restauriert.
OPEL KADETT, BAUJAHR 1967 Dieser Kiemen-Kadett war bis Mitte der 70er-Jahre auf Rennpisten im Einsatz. Anschließend wurde er eingelagert, bis er von 2019 bis 2020 von seinem jetzigen Besitzer – einem kompetenten Opel-Fachmann – komplett restauriert wurde.  

Dezember 2022

Fotos: Stephan R. Arnold