Um Punkt 10 hebt sich die Schranke am Portal 60. Hunderte Besucher – einige haben sich bereits vor einer guten Stunde die „Pole Position“ gesichert – strömen auf das Rüsselsheimer Werksgelände. Vorneweg im Laufschritt: André Müller. Bereits zehn Minuten später hat der Familienvater den heiß ersehnten Kaufvertrag fix gemacht – für einen Astra Plug-In-Hybrid. „Ich habe es die ganze Woche versucht – online war alles sofort weg.“ Nun hat er es geschafft. Abholung: Anfang Juni. Der frühere Opel-Mitarbeiter strahlt. 45 Prozent Rabatt gibt es beim Abschluss-Event der Frühlings WOW Woche. Der Sprint hat sich gelohnt.
Das große Werksfest am Samstag verwandelt das Rüsselsheimer Werksgelände in eine Bühne für Innovation, Technik, Vielfalt und Gemeinschaft. Und es weckt Erinnerungen. Auf seinen Gehstock gestützt blickt sich Egon Bornwasser um. Die Backsteinfassaden, das Tor zum Karosseriewerk – „es ist schön, wieder hier zu sein“, sagt er. Über vier Jahrzehnte war er bei Opel, hat Werkzeugmacher gelernt. Zusammen mit dem berühmtesten Opel-Auszubildenden: Norbert Blüm. Der spätere Arbeitsminister begann 1949 seine Ausbildung, Bornwasser ein Jahr später. „Wir haben uns immer einen Arbeitsplatz geteilt – weil wir beide nicht die Größten waren.“
„Norbert Blüm und ich haben uns einen Arbeitsplatz geteilt – weil wir beide nicht die Größten waren.“
– Egon Bornwasser, ehemaliger Mitarbeiter –





Kinder bemalen einen Mokka, klettern auf die Piratenrutsche, zirkeln Go-Karts um die Kurve. Ein Spaß für Klein – und Groß. Der Rüsselsheimer Werksleiter Pieter Ruts schnappt sich den Hammer, haut den „Lukas“. Volle Schlagkraft beweist heute auch seine Werksmannschaft: Die Tore zu Fertigungsbereichen sind geöffnet. Um faszinierende Einblicke zu geben in die Fertigung in einem der modernsten Automobilwerke.
Im Karosseriewerk vollführen Roboter einprogrammierte Bewegungen. Nils Karst beobachtet, wie sie die aus einzelnen Pressteilen eine Karosserie fertigen. Punktschweißen, kleben, bördeln – 31 Robotertypen sind im Einsatz, 646 sind es insgesamt. „Heute kann ich meiner Familie zeigen, wovon ich sonst nur erzähle“, sagt der Kollege der Prozessqualität. Seine Frau und die Kinder staunen.
„Heute kann ich meiner Familie zeigen, wovon ich sonst nur erzähle.“
– Opel-Mitarbeiter Nils Karst –





Das Finale der Frühlings WOW Woche ist eingeläutet: In der Event-Halle K48 wächst die Schlange am Counter vom „Verkauf an Mitarbeiter“. Neuwagenkäufer bekommen blaue Bändchen, Leasing-Interessierte grüne. Allesamt Schnäppchenjäger, die André Müller, dem sprintstarken, ersten Käufer des Tages, nacheifern. Auf der großen Fläche nebenan sind nicht nur Opel-Modelle ausgestellt, auch weitere Stellantis-Marken präsentieren sich. Es gibt Vorträge zu E-Mobilität und Infos satt.
Zunächst etwas zögerlich nähert sich die Kollegin im Opel-Shirt dem Fiat 600. Als sie hinterm Lenkrad Platz nimmt, strahlt sie: „Auch unsere Konzern-Kollegen können schöne Autos bauen“, findet sie. Von Minute eins sofort dicht umringt: der neue Frontera. Smartphone-Taschen in den Rückenlehnen, Intelli-Sitze, üppige Ladekapazität – kein Feature bleibt unerforscht. „Mit dem Frontera haben wir ganz offensichtlich einen Nerv bei den Kunden getroffen“, sagt Özgecan Özdemir. Sie ist Brand Marketing Managerin für das neue SUV-Modell, kennt jedes Detail, berät charmant.
„Love it! Der Grandland ist das derzeit schönste Auto auf der Straße.“
– Iqbal Barakzai, großer Grandland-Fan –





In der Fotobox ein Vater-Tochter-Moment: Sandrino Hardt schnappt sich die Sonnenbrille, seine Tochter Freyja trägt eine rote Federboa. „Ich montiere in K170 Türmodule. Meine Tochter will schon so lange meinen Arbeitsplatz sehen – das Fest ist die perfekte Gelegenheit.“ Freyja ist zwar erst neun Jahre alt, doch ihr Vater schaut mit ihr schon mal am Stand der Opel-Ausbildung vorbei – sicher ist sicher. Wie ihnen die kooperative Ausbildung – BWL und Industriekauffrau – gefällt? „Sehr gut!“, antworten Katharina Frey und Katharina Alles unisono. Sie schwärmen von der guten Atmosphäre, dem tollen Team, den Ausbildern.
Großer Andrang auch draußen: Auf dem Parkplatz drängeln sich die Neugierigen zur Probefahrt mit Modellen verschiedener Stellantis-Marken. Iqbal Barakzai tritt von einem Fuß auf den anderen. „Ich freue mich seit Tagen hier drauf“, sagt er. Ein Cousin bei Opel hat ihm den Tipp gegeben. Endlich hält er den Schlüssel in der Hand, steuert auf den Opel Grandland zu, umrundet ihn prüfend. Und strahlt. „Love it! Das derzeit schönste Auto auf der Straße“, sagt er – und steigt ein. 650 Mal übergeben die Mitarbeiter vom „Verkauf an Mitarbeiter“ an diesem Tag einen Schlüssel für Probefahrten.
„Die Woche ist ein lebendiger Ausblick auf die Zukunft von Opel innerhalb der großen Stellantis-Familie.“
– Opel-Chef Florian Huettl –







Am Ende des Tages sind es mehr als 8.000 Besucher, die die Faszination Fertigung und die Marken-Vielfalt erleben. Und Musik: Die Band „Roof Rabbits“ mit Opel-Kollegen an den Instrumenten rockt die Bühne. Ralph Wangemann, Opel-Personalchef, bringt es auf den Punkt: „Innovation und Teamgeist – beides ist heute spürbar.“
Auch Opel-Chef und Managing Director Stellantis Germany Florian Huettl mischt sich unter die Gäste. Das Werksfest ist mehr als nur ein Wochenend-Highlight. „Die gesamte Woche ist ein lebendiger Ausblick auf die nachhaltige, innovative und elektrische Zukunft von Opel innerhalb der großen Stellantis-Familie“, sagt Huettl. Denn: Das Fest bildet den Abschluss einer Woche unter dem Motto “Connect – The Power of Stellantis”, zu der neben Mitarbeitenden aller Marken und Bereiche auch tausende Investoren, Handels- und Geschäftspartner zu Gast waren. Für einen aufregenden Blick nach vorn – in eine elektrische Zukunft mit Vielfalt und Leidenschaft.
Mai 2025