Erstes Treffen, großes Potenzial

Sonnenschein, glänzende Karosserien, Fachgespräche – das erste Typgruppentreffen für Cascada und ADAM zeigt, was Autoenthusiasten verbindet: die Leidenschaft für charakterstarke Modelle. Eingeladen hat die Alt-Opel Interessengemeinschaft (IG), organisiert von Harald Mutschler-Selbherr (Typreferent Cascada) und Tobias Gärtner (Typreferent ADAM). Der Treffpunkt: der Opel-Stammsitz in Rüsselsheim, der Anlass: das Interesse an zwei Opel-Fahrzeugen, die eines gemeinsam haben – sie sind nicht mehr im Programm, aber noch lange nicht vergessen.

Am Freitagnachmittag rollen die ersten Autos vor. Darunter seltene Varianten wie der ADAM S mit knackigen 150 PS oder besonders gepflegte Cascada-Modelle. Mit dabei ist auch Reinhard Schäfer, langjähriger stellvertretender Betriebsratsvorsitzender aus Eisenach, der mit seinem ADAM Rocks angereist ist: grau mit roten Applikationen, ein Fahrzeug mit persönlicher Note – gebaut in „seinem“ Werk. „Für mich ist der ADAM mehr als ein Auto. Er ist ein Symbol für das, was wir in Eisenach gemeinsam erreicht haben.“

„Ein Youngtimer muss Gesprächsstoff liefern: Der ADAM mit zahlreichen Ausstattungen und der Cascada in Top-Zustand – das sind perfekte Kandidaten.“

– Leif Rohwedder, Leiter Opel Classic –

Die Typreferenten Harald Mutschler-Selbherr (links) und Tobias Gärtner haben das Treffen organisiert.
Zur Sammlung von Opel Classic gehören ein ADAM Rocks (links) und ein Modell im Tricolore-Style.
Classic-Chef Leif Rohwedder präsentiert den vollelektrischen ADAM-Prototyp – Arbeitstitel: „e-VA“.
Zum zweitägigen Programm zählt auch eine Ausfahrt durch den Rheingau – inklusive Stopp am Niederwald-Denkmal.
Zwischen 2013 und 2019 war der ADAM das bunteste Mitglied der Opel-Familie – hier das Sondermodell MINT.
Gruppenfoto: 25 Alt Opel IG-Freunde sind zum Typengruppentreffen nach Rüsselsheim gekommen.

Ein Höhepunkt des Treffens ist die exklusive Führung durch die heiligen Hallen von Opel Classic. Leiter Leif Rohwedder führt die Gruppe durch die Ausstellung und Werkstattbereiche – mit Blicken hinter die Kulissen und persönlichen Geschichten zu den ausgestellten Fahrzeugen. Besonders im Fokus: ein ADAM-Prototyp ausgestattet mit Elektroantrieb – damals ein Versuch, heute eine technische Zeitkapsel. Auch einer der letzten gefertigten Cascada ist zu sehen. Rohwedder ordnet ein: „Beide Modelle haben das Potenzial, als Youngtimer einen festen Platz zu finden. Sie bieten Fahrspaß, Individualität und Geschichte – das macht sie interessant für Sammler.“

Was zeichnet einen Youngtimer aus?

Youngtimer sind Fahrzeuge zwischen 20 und 30 Jahren. Noch zu jung für das H-Kennzeichen, aber voller Charakter: Sie zeichnen sich aus durch Design mit Wiedererkennungswert, Seltenheit, Originalität und gepflegten Zustand. Vor allem aber müssen sie etwas auslösen: Erinnerungen, Gesprächsstoff, Fahrfreude. Und das bieten beide: Der Cascada – gebaut von 2013 bis 2018 – ist ein erschwingliches Mittelklasse-Cabrio mit Premium-Anspruch, hochwertiger Ausstattung und Stoffverdeck. Kein Derivat, sondern ein eigenständiges Modell – heute rar und wertgeschätzt. Der ADAM, produziert von 2013 bis 2019, ist ein urbaner Individualist. Bunt, stylisch, schon heute ein Liebhaberstück einer besonders individualisierungsfreudigen Ära. Vor allem das sportliche Top-Modell ADAM S ist gesuchter denn je.

„Für mich ist der ADAM mehr als ein Auto. Er ist ein Symbol für das, was wir in Eisenach gemeinsam erreicht haben.“

– Teilnehmer Reinhard Schäfer –

Die Ausfahrt führt in den Rheingau, durch den Taunus und das Wispertal.
Am Kloster Eberbach nahe Eltville legen die Teilnehmer einen Zwischenstopp ein.
Zeitreise ins 12. Jahrhundert: Im ehemaligen Zisterzienserkloster wartet eine Führung.

Am Samstagmorgen formieren sich die Teilnehmer mit sieben ADAM- und sieben Cascada-Modellen zum Gruppenfoto am Opel-Stammsitz. Um 9 Uhr startet die gemeinsame Tour in den Rheingau. Die Kolonne schlängelt sich über Landstraßen, durch den Taunus, vorbei an Kloster Eberbach und hinab nach Rüdesheim. Keine Eile, keine Autobahn – nur Fahrfreude pur. In der Mittagspause dreht sich alles um Sondermodelle, seltene Felgen und Lackierungen. Typreferent Tobias Gärtner, heute verantwortlich für die Validierung neuer Opel-Modelle, berichtet vom Entwicklungsprozess des ADAM, an dem er beteiligt war. Er kennt die Details – von der Ambiente-Beleuchtung bis zum Sternenhimmel. Er nennt das Modell „ein sympathisches Stück Opel-Identität auf Rädern“.

Charakter trifft Community

Am Ende sind sich alle einig: Dieses Treffen war überfällig. Die Begeisterung ist groß, viele Teilnehmer wünschen sich eine Wiederholung. Cascada und ADAM sind charakterstark und werden geliebt – beste Voraussetzungen, um als Youngtimer ihre zweite Karriere zu starten. Wer heute gut erhaltene Exemplare besitzt, könnte bereits in wenigen Jahren einen Youngtimer-Schatz haben. Leif Rohwedder bringt es auf den Punkt: „Ein gutes Auto erkennt man nicht nur an Design oder Technik, sondern daran, dass es Menschen zusammenbringt.“ Genau das ist in Rüsselsheim passiert.


Juni 2025

Text: Tina Henze, Fotos: Alt Opel IG/privat