Bernhard Eckert schätzt die Zuverlässigkeit der Opel-Modelle, aktuell vertraut er auf den Insignia: „Er ist attraktiv und geräumig, genau meine Präferenzen.“ Seit 55 Jahren hat er keinen Inspektionstermin verpasst, und Reparaturen überlässt er ausnahmslos der Opel Service-Werkstatt.

Der Zuverlässige

Es ist eine Passion, die man sich nicht aussucht: Sie packt einen einfach – die Motorliebe. Bernhard Eckerts Leidenschaft manifestiert sich in einem schmalen Hefter, den er zum Fototermin ins Autohaus Weihrauch in Tauberbischofsheim mitgebracht hat. Darin versammelt sind alle seine bisherigen Autos – in Form von Kopien der Fahrzeugbriefe, Kaufverträgen, Rechnungen von Inspektionen und Fotos. Die Motorliebe von Herrn Eckert ist eng mit der Marke Opel verknüpft – seit 55 Jahren fährt der Wertheimer ausschließlich Fahrzeuge mit dem Blitz am Kühlergrill. Die jeweiligen Modelle hat er jedes Mal akribisch ausgewählt, beginnend beim Rekord P2 bis hin zum aktuellen Opel-Flaggschiff Insignia, das er im Autohaus Weihrauch erstanden hat. Und so ist der Blick in den Hefter auch einer in die faszinierende Opel-Modellgeschichte der vergangenen fast sechs Jahrzehnte.

„Opel hatte ich von Anfang an auf dem Zettel.“

Die Reise beginnt 1966. Gerade 21 Jahre alt geworden, wollte Bernhard Eckert sein erstes eigenes Auto erwerben. Schon bevor er mit 15 Jahren seine Führerschein-Prüfung fürs Moped ablegte, um pünktlich zu seinem 16. Geburtstag losfahren zu können, saß er fernab der öffentlichen Straßen bei Sandbahnrennen auf motorisierten Zweirädern. Jetzt war der große Moment für vier motorisierte Räder gekommen. Und diese Entscheidung traf er, wie alle wichtigen seines Lebens, mit äußerster Sorgfalt. „Opel hatte ich von Anfang an auf dem Zettel“, versichert er. „Ich habe mir dennoch viel Zeit genommen, mich bei den Händlern diverser Hersteller in der Region umzuschauen – und bin am Ende aber wieder Opel gelandet.“

Seinen aktuellen Opel Insignia hat Bernhard Eckert (rechts) im Autohaus Weihrauch erstanden, hier im Bild zu sehen mit Geschäftsführer Laurin Herrmann (Mitte) und Harald Halsch (links), Hauptkundenberater für kleine Opel Servicepartner in der Region Süd-Ost.

Das erste Auto
seines Lebens:
ein Rekord P2

Es sollte ein Rekord P2 sein. Vier Jahre alt, aus erster Hand, gekauft bei „Opel Kanneberg“ in Mannheim. „Der hatte eine Lenkradschaltung mit Dreigang-Getriebe, war exzellent übersetzt“, erinnert sich der heute 75-Jährige als wäre es gestern gewesen. „Beim Anfahren war ich dadurch immer im Vorteil.“ Als Nachfolger des „Rekord P“ wies der „P2“ einige gestalterische Weiterentwicklungen auf, die fortan prägend für Opel werden sollten. Die Dachlinie war flacher, die Windschutzscheibe größer geworden, klare Linien bestimmten das Design. Dazu hatte er an Funktionalität und Komfort zugelegt. Ein neues Fahrwerk sorgte für eine angenehme Straßenlage. Bernard Eckert schätzte an seinem ersten Opel vor allem, dass er sich bei jeder Witterung auf ihn verlassen konnte: „Selbst bei zehn Grad minus musste ich nur den Choke ziehen – und er sprang sofort an.“

‚Opel, der Zuverlässige‘

1972 war die Zeit gekommen, den fahrbaren Untersatz zum ersten Mal zu wechseln. Der Marke aber wollte er treu bleiben. „Damals war der Slogan ‚Opel, der Zuverlässige‘ populär.“ Eine Aussage, die er nach 55 Jahren Erfahrung nur zu gerne bestätigt.

Im Vergleich zum Vorgänger wurde beim Opel Rekord P2 – das P steht für die Panoramascheibe – der Insassenschutz verbessert.

Er entschied sich für einen gebrauchten Opel Rekord C 1700 – und erlebte erst einmal eine böse Überraschung: „Nach nur einer Woche hatte ich einen Motorschaden.“ Das Malheur aber lastete er nicht dem Hersteller an. „Es war das erste und einzige Mal, dass ich einen Gebrauchten aus privater Hand kaufte. Das hätte ich nicht tun sollen.“

Nachdem der Motor ausgetauscht war, hielten Eckert und sein Rekord C sich noch acht Jahre die Treue, „und es war ja auch ein gutes Auto“. Mit dieser Meinung stand er nicht alleine. Die Generation C sollte die erfolgreichste des Opel Rekord werden. Über 1,2 Millionen Exemplare rollten über die Straße – und die Rennsportversion wurde als „Schwarze Witwe“ zur Legende.

Zeitgeist: Das Heck-Design erinnerte die Menschen an die Rundungen einer Cola-Flasche und der Rekord C wurde „Coke-Bottle“ genannt.

Der nächste war ein
Rekord C:

Nach schlechtem Start acht Jahre Treue

Mit dem Ascona B beweist Bernhard Eckert sein Händchen für Bestseller

Dem Rekord C folgte 1980 ein Ascona B, den der Mann von der Tauber bei einem Händler in unterfränkischen Miltenberg erstand. Erst zwei Jahre alt, für 9000 D-Mark fast ein Schnäppchen. Und ein weiterer Beleg dafür, dass der Wertheimer ein sicheres Händchen für Bestseller hat. Mit über 1,5 Millionen verkauften Exemplaren mutierte auch der Ascona B zur erfolgreichsten Generation der Modellreihe. „Mich hat er ebenfalls nie im Stich gelassen“, erinnert sich Bernhard Eckert.

Elegant: Der auf der IAA 1975 präsentierte Nachfolger des Ascona A unterschied sich vom Vorgänger durch eine glattere und sachlichere Formensprache. 

1989 dann durfte es dann sogar noch eine Fahrzeugklasse höher sein. Diesmal fand er sein Glück direkt vor Ort, beim Opel-Händler in Wertheim entdeckte er einen zwei Jahre alten Omega A. „Mein erstes Automatik-Auto.“ Und der wurde zu seinem Dauerb(r)enner. „Mit dem ging es überall hin. Im Sommer in den Badeurlaub an die Nordsee, im Winter zum Skisport nach Österreich – wenn man die Rücksitze umklappte, passten die Bretter wunderbar rein.“ 13 Jahre lang war Bernhard Eckert mit dem Omega unterwegs – die bislang längste Opel-Bindung seines Lebens.


Die nächste hielt fünf Jahre. Ein Vectra B, ein Jahreswagen, für den über 30.000 D-Mark hinlegte. Es war der letzte Opel, den er in D-Mark bezahlen sollte. Und als Dauerläufer leistete er durchaus gute Dienste: In den für Eckert-Verhältnissen kurzen fünf Jahren schraubten Mann und Auto den Tachostand von rund 31.000 Kilometer auf über 100.000 hoch.

Der Omega:
Idealer Begleiter für Winter- und Sommerurlaub

Winterfest: Der Omega A, „Auto des Jahres 1987“, hatte ein neu konstruiertes Fahrwerk mit hinterer Schräglenkerachse und Scheibenbremsen an allen vier Rädern.

Der Vectra GTS:
Powerpaket für junggebliebenen Mittfünfziger

Mit dem darauffolgenden Modell lebte er seine Motorliebe besonders innig aus. 2006 ergatterte er einen Vectra GTS. Vier Jahre alt, von der Fachpresse seinerzeit als „Opels stärkstes Stück“ begrüßt und vom damaligen Opel-Chef Carl-Peter Forster als erster Botschafter für den neuen Slogan „Frisches Denken für bessere Autos“ geadelt. Konzipiert für ein sportlich orientiertes Publikum, war der Vectra GTS so richtig nach dem Geschmack des Wertheimers. Das Fahrwerk war zwei Zentimeter tiefer gelegt, die Abstimmung verbessert, die Lenkung direkter. Er entschied sich für das 1,8 Liter-Aggregat mit 90 kw/122 PS. Es hätte auch eine mit 3,2 Liter V6-Triebwerk gegeben. Diese Version hätte den Maschinenbauer schon sehr gereizt, erschien ihm aber dann doch etwas zu unvernünftig.


Bernhard Eckerts Leidenschaft für seinen GTS brannte zwölf Jahre. Und wäre auch da noch nicht erloschen, hätte es sich nicht beim Ausparken einen kleinen Unfall gegeben. Der Kostenvoranschlag der Werkstatt jedenfalls überstieg den Restwert und so siegte der Verstand über das Herz.

Sportlich: Die coupéartige Limousine Vectra GTS erschien im September 2002 als zweites Modell der dritten Vectra-Generation.
Der Insignia B feierte auf dem Genfer Auto-Salon im März 2017 Premiere. Er bis zu 200 kg leichter als sein Vorgänger, Teile der Karosserie bestehen aus hochfestem Stahl und die Motorhaube aus Aluminium.

Der Opel Insignia ist mein absoluter Favorit.

Der Beste kommt
zum Schluss:
der Insignia

Bernhard Eckert meldete seinen GTS ab und machte sich wieder einmal auf die Suche nach einem gebrauchten Opel, der zu ihm passte. „Ich schaute mich in Aschaffenburg um, in Darmstadt – und irgendwann landete ich im Autohaus Weihrauch in Tauberbischofsheim“, erinnert sich der Rentner. „Da standen zehn Insignia in einer Reihe.“ Ein Anblick, der ihm direkt das Herz wärmte: „Attraktiv und geräumig, genau meine Präferenzen.“ Er entschied sich für einen GS 1.5 Turbo mit 121 kw/165 PS. Obwohl ihn der Sports Tourer mit 2,8-Liter V6-Triebwerk ebenfalls elektrisierte – „aber dann dachte ich mir, wo willst du denn den heute noch ausfahren?“


Erstmals seit dem Omega bevorzugte er auch wieder ein Automatik-Getriebe. Allerdings fällt die finale Entscheidung für ein Auto immer erst bei einer Probefahrt. Eine Hürde, die der Insignia mühelos meisterte: „Es war Fahrspaß pur.“ Und den bereitet ihm der Insignia. Bis heute. „Von all den Opel-Fahrzeugen, die ich bislang gefahren bin, ist der Insignia mein absoluter Favorit – die richtige Kombi aus Sportlichkeit und Komfort.“

Gehegt und gepflegt wird er wie seine Vorgänger zuvor. „Ich verpasse keinen Inspektionstermin, und Reparaturen überlasse ich ausnahmslos meiner Service-Werkstatt.“ Bei allem Spaß am Fahren sei Sicherheit nach wie vor sein oberstes Gebot: „Bei mir muss die Bremse immer so gut funktionieren wie das Gaspedal.“ Und gewaschen wird der Opel nach wie vor von Hand: „Da nehm‘ ich mir auch schon mal einen Vormittag Zeit für.“ 75 Jahre jung ist Bernhard Eckert nun. Er genießt seinen Ruhestand, langweilig sei ihm aber nie. „Wegen der Pandemie musste ich beim Roten Kreuz zuletzt kürzer treten, aber sobald die mich wieder brauchen, stehe ich bereit.“ Als ehrenamtlicher Mitarbeiter chauffiert er seit 45 Jahre leidenschaftlich gerne alle möglichen Fahrzeugklassen und -größen, Feuerwehr- und Krankenwagen inklusive.

Es sei die Zuverlässigkeit, die er an Opel so schätze. Ein Anspruch, den er auch sich selbst stellt. Und wenn dereinst ein neuer Opel fällig wird – welcher soll es dann sein? „Ich bin mit dem Opel Insignia so zufrieden, dass ich ihn mir auch noch ein weiteres Mal kaufen würde“, wägt Bernhard Eckert ab.

Für alle galt
und gilt:
Hegen, pflegen –
und Handwäsche


September 2021

Text: Eric Scherer; Fotos: Andreas Liebschner/Opel, Opel Archiv