Ascona fan through and through: Holger Fuchs, colleague in the transport and dispatch area of the Kaiserslautern plant.

Mit Liebe zum Detail

Kollegen und Opel-Fans öffnen uns die Garagentür

Und welches Schmuckstück haben Sie zu Hause geparkt? Schreiben Sie uns: opel.post@opel.com

Der Ascona? „Das ist doch nur der langweilige Bruder vom Manta“, sagen Manta-Fans. Der Manta? „Ohne den Ascona gäbe es den doch gar nicht“, kontern Ascona-Afficionados. Dabei ist festzuhalten: Die eine Partei drückt lediglich ein subjektives Empfinden aus, die andere stellt eine Tatsache fest. Denn der Manta ist lediglich die Coupé-Version des Ascona und daher ohne sein Basismodell nicht denkbar.

Der Manta mag die Massen mehr emotionalisiert haben, der Ascona jedoch hat nicht minder erfolgreich Geschichte geschrieben – vor allem seine „B“-Version. Sie kam 1975 auf den Markt und präsentierte sich gegenüber ihrem Vorgänger signifikant verändert. Mit einer 20 Zentimeter längeren und vier Zentimeter breiteren Karosserie war der Ascona B deutlich geräumiger, und nur einen halben Zentimeter tiefer. Die Achsen lagen 8,8 Zentimeter weiter auseinander, die glatte, flächige Optik entsprach ganz dem Geschmack der 70er-Jahre.

Rennoptik: Der eigens wiederaufbereitete und lackierte Ascona B trägt auch die Namen seiner größten Fahrer – Holger und Irene Fuchs.

Das zahlte sich aus. Bis 1981 wurde der Ascona B 1,5 Millionen Mal verkauft, damit war er der bis dato meistverkaufte Opel aller Zeiten. Seine Vauxhall-Version „Cavalier Mk. 1“ genießt bis heute den Ruf, die damals kriselnde britische Schwestermarke aus der wirtschaftlichen Talsohle geführt zu haben. Legendär sind auch die zahlreichen Erfolge des Ascona B als Rallye-Fahrzeug. Den größten Triumph feierte Walter Röhrl in einem Ascona 400, für den die zweite Ascona-Generation die technische Basis bildete – mit ihm wurde er 1982 Rallye-Weltmeister.

„Ich bin ein Fan von ihm,

seit ich ihn das erste Mal sah.“

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Holger Fuchs

Aber so ist da nun einmal unter Geschwistern. Man kabbelt sich mal, aber man ist sich niemals ernsthaft böse. Jedenfalls nicht lange. Und in der Öffentlichkeit wird die Verwandtschaft schon gleich gar nicht geleugnet. Drum sind bei Manta-Treffen stets auch Ascona-Freunde willkommen. Im Manta-Team Kaiserslautern, das seit 2017 besteht, ist der Ascona-Fahrer Holger Fuchs sogar festes Mitglied.

Tiefer, breiter, böser Blick: Schon die Front des 110 PS-starken Ascona macht etwas her.

Spoiler, dicker Auspuff, getönte Scheibe: Auch das Heck des restaurierten Oldtimers macht einen sportlichen Eindruck – nicht zuletzt wegen des entsprechenden Schriftzugs.

Holger Fuchs’ Opel Ascona B


Baujahr 1980
Motor 2.0 E
Zylinder 4
Hubraum 1.979 cm³
Max. Leistung bei 5.400 min -¹ 81 kW/110 PS
Drehmoment bei 3.400 min -¹ 159 Nm

Wagenabmessungen:
Radstand 2.518 mm

Länge 4.321 mm
Breite 1.670 mm
Höhe 1.380 mm

Höchstgeschwindigkeit 182 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h 10,5 Sekunden

Der Kolonnenführer im Transport- und Versandbereich des Werks Kaiserslautern hat sich im vergangenen Jahr einen Traum verwirklicht, den er 20 Jahre lang mit sich herumtrug: endlich wieder einen Ascona B zu besitzen. „Ich bin ein Fan von ihm, seit ich ihn das erste Mal sah. Als ich so um die 20 war, besaß ein Bekannter von mir einen Ascona B, doch fuhr er ihn leider zu Schrott“, erinnert sich der heute 44-Jährige. „Anschließend habe ich mir selbst einen Ascona B zugelegt. Doch als sich bei uns Nachwuchs ankündigte, haben wir uns was Größeres angeschafft.“ Das war 1998.

Mittlerweile ist der Stammhalter erwachsen und hat sich ein eigenes Zuhause geschaffen. Das verschafft seinen Eltern Zeit und Gelegenheit, sich neue Hobbys suchen – oder alte Leidenschaften wieder aufflammen zu lassen. Also begann Holger Fuchs, nach einem Ascona B Ausschau zu halten. In Saarbrücken wurde er fündig. Der Ascona B aus dem Jahr 1980, den er dort erwarb, war jedoch in einem bedauernswerten Zustand. Vergangenen Winter zerlegte Fuchs ihn komplett, baute ihn neu auf und verpasste ihm eine neue Lackierung.

Einmal Ascona-Schriftzug mit Opel-Blitz, bitte: Der Grill der zweitürigen Limousine hält besonders schöne Schmankerl bereit.

Irmscher-Spoiler, „sport“-Schriftzug: Schon diese Details lassen Herzen von Ascona-Fans höherschlagen.

Opel Ascona B

Der Nachfolger des ab November 1970 gebauten Ascona A wurde im September 1975 auf der IAA vorgestellt und in Bochum und Antwerpen hergestellt. Die zwei- oder viertürige Limousine hatte die gleiche Technik wie das zur selben Zeit präsentierte Coupé Opel Manta B. In Großbritannien wurde er als Rechtslenker mit einer dem Manta B gleichenden Frontpartie unter dem Namen Vauxhall Cavalier Mk. 1 angeboten. In Südafrika war das Modell als Chevrolet Ascona und Chevrolet Chevair auf dem Markt.

Jetzt steht der Wagen da wie eine Eins. Bereits im Mai, beim ersten Manta-Treffen in der Pfalz, sorgte er für Aufsehen – zwischen rund 120 Manta- und Ascona-Exemplaren aus Deutschland, Belgien, Luxemburg, Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz. Bewundert wurde vor allem die Detailfreude, mit der Fuchs sein Modell restaurierte. So baute er etwa Nockenwellen und eine kontaktlose Zündung ein, wie sie seinerzeit im „i2000“ verwendet worden waren, der Irmscher-Interpretation des Ascona B.

Besonders viel Freude bereitet dem stolzen Besitzer allerdings das Herz seines Schmuckstücks, ein 2.0 Liter-Einspritzmotor. Das 81 kW/110 PS-Aggregat wurde nur in den Jahren 1980 und 1981 in den Ascona B eingebaut und entstammt der so genannten „Familie II“ – der Motorenbaureihe, die damals bei seinem heutigen Arbeitgeber gefertigt wurde. Somit ist der Fuchs‘sche Klassiker auch eine Reminiszenz an die Lautrer Opel-Geschichte.

Und als hätte ihn jemand für diese Fleißarbeit belohnen wollen, bot sich ihm vor ein paar Wochen eine weitere Gelegenheit: ein weiterer Ascona B stand zum Verkauf, ebenfalls Baujahr 1980, aber bereits perfekt aufgebaut und in strahlendem, makellosem Weiß. „Der Vorbesitzer war Lackierer“, sagt Holger Fuchs. Ein echtes Schnäppchen. Fuchs schlug zu, musste lediglich am Motor noch ein wenig Hand anlegen.

Womit nun auch seine Frau Irene in den Genuss kommt, hinter dem Steuer ihres eigenen Ascona B Platz zu nehmen. Sie ist nämlich genauso angetan von diesem Opel der alten Schule. Schließlich kommt sie aus dem gleichen Jahrgang, in dem auch ihr Mann und der erste Ascona B das Licht der Welt erblickten: 1975.

Liebe zum Detail: Selbst die Ventile in den Tiefbettfelgen zieren das Opel-Logo.

Stolze Besitzer: Irene und Holger Fuchs mit ihren beiden seltenen Ascona-Exemplaren.

Was genau die beiden an dem Modell fasziniert, vermögen sie auf Anhieb gar nicht zu sagen: Vielleicht ist es das Flair des erfolgreichen Rallye-Siegers, welches das Ehepaar auf seinen Fahrzeugen mit etlichen Aufklebern unterstreicht. Vielleicht aber ist es auch das Gefühl, ein Auto zu fahren, das mehr und mehr zur Rarität wird. Denn der einstige Bestseller ist nur noch selten auf der Straße zu sehen. Nach Holger Fuchs’ Recherchen sind im Landkreis Kaiserslautern nur noch fünf Ascona B gemeldet, im nahegelegenen Landkreis Kusel ist nur noch ein Exemplar unterwegs.

„Fast überall werden wir mit Lichthupen und gereckten Daumen begrüßt.“

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Irene Fuchs

Besonders gerne unternehmen Holger und Irene Fuchs Ausfahrten mit der Manta-Familie, in kleinen Kolonnen, bei maximal 130 km/h. Zuletzt ging es nach Thüringen. „Fast überall werden wir mit Lichthupen und gereckten Daumen begrüßt, die Leute mögen diese Autos einfach“, erzählt Irene Fuchs. Während der langen Fahrten auf den heutigen Komfort von Opel zu verzichten, sei anfangs zwar gewöhnungsbedürftig gewesen. Doch das habe schnell seinen ganz eigenen Charme entwickelt: „Es stinkt, rappelt, ist laut – aber schön.“


Oktober 2019

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Text: Eric Scherer, Fotos: Katrin Denkewitz