Freunde und Helfer
im M55

Spalte_Opel Zafira Tourer 2015

Erster interaktiver Polizei-Van: Auf der Internationalen Fachmesse und Konferenz für Polizei- und Spezialausrüstung (GPEC) in Leipzig hatte Opel im vergangenen Jahr einen Zafira Tourer ausgestellt. Er hat nun das Vergabeverfahren der Polizei Brandenburg für sich entscheiden können.

 

Marcel  Gülicher nimmt einen Phasenprüfer zur Hand und beugt sich weit in den Kofferraum des Zafira Tourer hinein. In den Vertiefungen, in denen sich bei einem Serienfahrzeug der sechste und siebte Sitz befinden, breiten sich vor ihm ein Dutzend Geräte aus: In der rechten Vertiefung befindet sich der Hauptrechner, dahinter ein Digitalfunkgerät und zum Abschluss drei Sicherungsblöcke und eine LAN-Box. In der linken Vertiefung sind unter anderem eine zusätzliche Batterie, Trennrelais und die Hauptsicherung verstaut. Mit ruhiger Hand macht sich der Mitarbeiter von Opel Special Vehicle (OSV) daran, zu prüfen, ob die Spannung an den Sicherungsblöcken anliegt. Die geballte Technik im Heck macht aus einem Serienfahrzeug einen Funkstreifenwagen der Extraklasse, einen interaktiven Zafira Tourer. 15 OSV-Mitarbeiter sind an der kleinen Linie mit den Einbauten beschäftigt, vier Streifenwagen laufen jeden Tag vom Band. Mit insgesamt 28 dieser Fahrzeuge werden die Polizeibeamten des Landes Brandenburg schon bald unterwegs sein.

 

ZafiRa Tourer: Bestens Vernetzt im Einsatz
Dank einer superschnellen LTE-Internetverbindung ermöglicht der Polizei-Van den Insassen, in Echtzeit mit der Polizei-Leitstelle zu kommunizieren und die Einsatzplanung vorzunehmen. Herzstück der eingebauten Computeranlage ist ein Multifunktions-PC mit einem in der Armaturentafel platzierten Touchscreen. Auftragsmanagement, Navigation, aber auch Videoerstellung durch Kameras an Front und Heck, all die Tätigkeiten lassen sich am Touchscreen in Gang setzen. Hinzu kommt die Bedienung der Funkgeräte und der Anlage für akustische sowie visuelle Polizei-Sondersignale. Die 28 georderten Zafira Tourer für die Brandenburger Behörde sind die ersten ihrer Art in der Van-Klasse – aber bei Weitem nicht die einzigen Fahrzeuge, die Opel für die Anforderungen im Polizeialltag fit macht.


Im engen Kontakt: Marcel Gülicher (Mitarbeiter OSV Musterbau), Dieter Kuss (Projekt-Ingenieur), Jens Weiprecht (Vertrieb Behördenfahrzeuge) und Norbert Schumann (Leiter OSV Musterbau) besprechen den Stand des Aufbaus.

 

 

Herzstück des interaktiven Vans: Mithilfe des Touchscreens lassen sich alle polizeispezifischen Anwendungen bedienen.

 

 

Interaktiv: Der Van ist via UMTS/LTE-Verbindung mit der Polizei-Leitstelle verbunden. Dieter Kuss überprüft ob die Übertragung in Sekundenbruchteilen vonstatten geht.

 

 


Reportage Opel Special Vehicle Abteilung, mit dem Zafira Interactive Modul und der Anbringung von Dachbeschriftungen sowie dem umfassenden Dokumentationsordner

Technik im Laderaum: Marcel Gülicher prüft, ob Spannung anliegt.

 

 

 Gut 1000 Fahrzeuge rüsten die OSV-Experten im Jahr 2015 für die Landes- und Bundespolizei in Deutschland um.

ITEZ MACHT DIE VORLAGE, OSV DIE UMSETZUNG
Die Entwicklung der automobilen Freunde und Helfer, ob Zafira Tourer, Astra, Corsa oder Insignia, übernehmen die Experten im Internationalen Technischen Entwicklungszentrum (ITEZ) von Opel. Das Team „Sonderfahrzeugentwicklung“ (GME Conversions) ist auf die Weiterentwicklung von Serienfahrzeugen spezialisiert, auf innovative Sonderausstattungen und eben auch auf maßgeschneiderte Lösungen für Behörden- und Sonderfahrzeuge.

Ingenieur Dieter Kuss betreut die Autos für die Gesetzeshüter. „Unser Fokus liegt darauf, zum einen die polizeispezifische Ausstattung zu entwickeln. Zum anderen stellen wir uns der Herausforderung, die vielfältigen Kundenwünsche in einem  Serienfahrzeug umzusetzen“, sagt er. „Das ist immer wieder eine spannende Aufgabe.“ Zu klären sind in der Planungsphase zunächst die Fragen zum Umbau: Wie verträgt sich der Funkeinbau mit der übrigen Fahrzeugelektrik und umgekehrt? Ist die Fahrgastzelle im Falle eines Roll-Over-Unfalls sicher? Und: Wo finden die zusätzlich geforderten Komponenten, etwa Feuerlöscher und Waffenkasten, einen sicheren Platz, ohne die Insassen zu gefährden?

ZUR ERFOLGSFORMEL GEHÖRT DER KONTINUIERLICHE AUSTAUSCH
Im zweiten Schritt geht es um die Art und Weise des Umbaus: Wie können die Kundenwünsche innovativ und effizient vorangebracht werden? Und natürlich auch: Wie können die Kollegen von OSV die geplanten Umbauten umsetzen? „Während der ersten praktischen Phase, das ist der Musteraufbau, stehen wir vom Team Conversions im sehr engen Kontakt mit den OSV-Kollegen, um mögliche unerwartete Hürden auszumerzen“, berichtet Dieter Kuss.

 


 

Marcel Gülicher vom OSV Musterbau und Bernhard Floeth, Lead Ingenieur für Elektrik und Elektronik, überprüfen die Informationsübertragung im Fahrzeug.

 


 

 

 „Wir brauchen Feingefühl für die vielen Details und einen ordentlichen Kabelsatz.“

– Norbert Schumann –

CORSA FÜR DIE HAUPTSTADT
Die Musterbau-Halle im M55-Gebäude: Wer gerne deutsche Krimis schaut oder selbst einen erlebt hat, dem sind solche knappen Befehle vertraut – „Stopp, Polizei“ oder „Bitte folgen“. Die Aufschriften werden von LED-Leuchten produziert, sie gehören zu einem Sondersignal-Dachbalken, den OSV-Monteur Marcel Gülicher gerade an einem Corsa befestigt. Mehrere Exemplare des Kleinwagens sind von der Berliner Polizei bestellt und fahren künftig in der Hauptstadt Streife.

„Mit gut zwölf bis 17 Kilo ist ein Dachbalken die schwerste Komponente, wenn man das Gewicht betrachtet, jedoch nicht, wenn es um den Aufwand geht, den wir beim Umbau betreiben“, berichtet Norbert Schumann, Leiter Musterbau und Großkundenfertigung. Besonders komplex sei zum Beispiel der Einbau des Unfalldatenschreibers (UDS). Der UDS ist so etwas wie die Black Box bei einem Flugzeug, er dokumentiert Fakten wie die Geschwindigkeit oder den Einsatz des Lichtsystems. Zu finden ist das zehn mal zehn Zentimeter große Gerät unter dem Fahrersitz. „Wir müssen den UDS mit dem Motor und allen elektrischen und informationstechnischen Systemen des Fahrzeugs verbinden“, sagt Schumann. „Dafür brauchen wir Feingefühl für die vielen Details und einen ordentlichen Kabelsatz.“


Über 50 Jahre auf Streife

In Hessen beliefert Opel bereits seit mehreren Dekaden die Polizei mit Fahrzeugen. Hier eine Blitz-Auswahl im Zeitstrahl.  



„Alles ist hier noch facettenreicher als bei einem konventionellen Auto.“

– Ralf Reis –

EIN JOB FÜR ECHTE KÖNNER
Sechs bis sieben Meter lang sind die meisten Kabelsätze, die in den Polizeivarianten der Opel-Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Sie zu verlegen, ist für die OSV-Kollegen eine echte Herausforderung. Ein Blick in den hinteren Bereich des Zafira Tourer – er gehört zu einem Auftrag für die hessische Polizeibehörde – erklärt, warum das so ist. In den Kofferraumboden ist die Digitalfunk-Anlage montiert. Daneben liegt die Zweitbatterie des Fahrzeugs. Sie beliefert die Zusatzeinbauten wie Dachbalken oder UDS des Vans mit Energie. „Die Polizei will und bekommt ein voll vernetztes Fahrzeug. Alles ist noch   facettenreicher als bei einem konventionellen Auto“, sagt Ralf Reis, der die Arbeitsprozesse und die Stücklisten für das benötigte Material im Blick hat. „Die zahlreichen Kabel an engen Stellen wie der A-Säule sauber durchzuführen, ist ein Job für echte Könner.“


Reportage in der OSV Abteilung (Opel Special Vehicle) in Rüsselsheim, wo die Mitarbeiter den Opel Zafira sowie den neuen Corsa derzeit für die Polizei umbauen und die polizeispezifischen Elektronikinstrumente einbauen

OSV hat im M55-Gebäude eine kleine Linienfertigung eingerichtet, wo die Fahrzeuge in Serie umgerüstet werden.

 


Reportage in der OSV Abteilung (Opel Special Vehicle) in Rüsselsheim, wo die Mitarbeiter den Opel Zafira sowie den neuen Corsa derzeit für die Polizei umbauen und die polizeispezifischen Elektronikinstrumente einbauen

Schraubensicherungsmittel: Der flüssige Klebstoff sorgt für einen sicheren Sitz der Schrauben.

 

 Sobald die Arbeitsschritte sowie die Materialart und -menge definiert sind, geht das Umrüsten in eine neue Phase – und damit in eine andere Halle. Es ist eine Art kleine Linienfertigung, an der die OSV-Kollegen nun die Fahrzeuge bearbeiten. Die Auftragslisten variieren. Mal Bundes-, mal Landespolizei. Mal Streifenwagen, mal einer für den zivilen Dienst, also ohne Dachbalken, dafür mit einer mobilen Blaulichtanlage – „das ist mehr so der Kojak-Style“, sagt Ralf Reis. Vorne heißt es in Sachen Armaturentafel: meist mit Touchscreen und Ladehalterungen für die Handsprechfunkgeräte bestücken oder auch mit Motorweiterlaufschaltung für die Diebstahlsicherung und Kameras. Die Rücksitze erhalten Trenngitter und einen Kunstlederschonbezug. Auch der Laderaum wird für  spezielles Polizeiequipment – vom Spurensicherungskoffer bis Waffenkasten – ausgebaut.

 


Reportage in der OSV Abteilung (Opel Special Vehicle) in Rüsselsheim, wo die Mitarbeiter den Opel Zafira sowie den neuen Corsa derzeit für die Polizei umbauen und die polizeispezifischen Elektronikinstrumente einbauen

Marek Maslyk bringt die Lichter und Kabel zur Heckabsicherung an.

 

 



„Wir beliefern die Bundespolizei und haben Rahmenverträge mit den Landesstellen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Thüringen, Berlin, Brandenburg und Hessen.“ 

– Jens Weiprecht –

 „Wir finden für alle Wünsche und Anforderungen eine praktische Lösung, und das wissen die Behörden“, sagt Jens Weiprecht, Key Account Manager Behörden. „Polizei-Fahrzeuge von Opel werden immer beliebter, wir beliefern die Bundespolizei und haben Rahmenverträge mit den Landesstellen in Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Berlin, Brandenburg und Hessen.“ Und mit dem interaktiven Zafira Tourer geht Opel nun einen Schritt weiter und bietet einen Funkstreifenwagen mit modernster Technik, der die Polizei noch reaktionsschneller macht als bisher. Jens Weiprecht: „Er ist damit ein weiterer Grund dafür, dass sich immer mehr Polizeibehörden für die verlässlichen Opel-Modelle entscheiden.“


Reportage Opel Special Vehicle Abteilung, mit dem Zafira Interactive Modul und der Anbringung von Dachbeschriftungen sowie dem umfassenden Dokumentationsordner

Teamarbeit: Michael Luy und Daniel Rößler bekleben das Dach des Zafira Tourer mit dem „Fliegersichtzeichen“. Um die Polizeifahrzeuge aus der Luft erkennen zu können, wird ein Kürzel aufgebracht bestehend aus den letzten vier Ziffern des Kennzeichens und einem Code des Bundeslandes.

 


 

 

Stand November 2015

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Text: Andreas Wollny, Fotos: Alex Heimann