Unverhofft zur Nummer 1

Leben ist das, was passiert, während man andere Pläne verfolgt. Das hat auch Timo Wittmann in seinen 24 Lebensjahren schon erfahren. Nach seinem Schulabschluss hatte der junge Mann aus Riedstadt, obwohl erblich einschlägig „vorbelastet“, erst mal keine Ausbildung bei Opel im Sinn. Stattdessen studierte er Bauingenieurwesen, fand daran aber keinen Gefallen, „zu theoretisch“. Er entschloss sich kurzfristig, sich nun doch auf eine Lehrstelle in Rüsselsheim zu bewerben – und ergatterte diese nur noch mit viel Glück, als Nachrücker, weil zunächst alle Plätze vergeben waren.

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junge Menschen haben in diesem Sommer Ausbildung an den deutschen Opel-Standorten begonnen. Die Bewerbungsphase für das Ausbildungsjahr 2021 läuft.

Am Technischen Modellbau fand er in den beiden folgenden Jahren so viel Gefallen, dass er seine Ausbildung zum Jahreswechsel 2019/20 mit exzellenten Prüfungsergebnissen abschloss. Wie gut seine Noten tatsächlich waren, erfuhr er aus einem Schreiben der Industrie- und Handelskammer (IHK), das ihn Mitte Oktober erreichte: Die teilte ihm mit, dass seine Resultate die besten in Hessen gewesen seien. Mittlerweile hat Timo Wittmann sich freistellen lassen und hat ein Studium der Kunststofftechnik in Darmstadt begonnen.

Vor kurzem meldete sich die IHK ein weiteres Mal: Er habe sich sogar im bundesweiten Vergleich der Technischen Modellbau-Absolventen als die Nummer 1 herausgestellt.

Timo Wittmann bearbeitet den Kunststoff Polyurethan, der Holz als Haupt-Werkstoff der Technischen Modellbauer längst abgelöst hat.

Was den jungen Mann aus Riedstadt natürlich zum Stolz seiner Familie macht: Vater Jürgen ist bei Opel in der Instandhaltung der Fertig- und Endmontage im Einsatz, Mutter Susanne hat früher einmal im Unternehmen gearbeitet und auch aus der weiteren Verwandtschaft arbeiten einige beim Autobauer in Rüsselsheim.

Bundesweit der Beste?

„Ganz ehrlich: Darauf hatte ich es gar nicht angelegt, wirklich nicht“, kommentiert er seinen Erfolg mit so viel Understatement, dass es fast wie eine Entschuldigung klingt. Aber irgendwas muss er doch besonders gut gemacht haben. Hat er eine besondere Methode entwickelt, sich auf die Prüfungen vorzubereiten?

„Gar nicht mal“, glaubt der 24-Jährige. „Ich bin gemeinsam mit Jannis Carl, der mit mir gemeinsam den Abschluss machte, einfach nochmal alle Klausuren durchgegangen, die wir bereits geschrieben hatten.“ Damit lagen die beiden wohl richtig. Ansonsten gibt der Primus die Lorbeeren gerne an seine Ausbilder bei Opel weiter: „Ich hatte ja vorher schon gehört, dass die Ausbildung bei Opel sehr gut ist – und das hat sich voll und ganz bestätigt.“ Vor allem hätten seine Lehrmeister ihn und Jannis Carl bestens vorbereitet und ihnen den entsprechenden Rahmen und die nötige Zeit gegeben, sich im Ausbildungszentrum vorzubereiten.

Ich hatte gehört, dass die Ausbildung bei Opel sehr gut ist – das hat sich voll und ganz bestätigt.“

Bei der Fertigung der Bauteile geht es um Toleranzen von plus/minus 0,2 Millimetern. Timo Wittmann sagt: „Die praktische Arbeit ist eine hervorragende Grundlage fürs Studium.”

Gerne wäre Timo Wittmann mit seinen Ausbildern nach Berlin gefahren, wo die bundesbesten Auszubildenden alljährlich in einer großen Feierstunde geehrt werden. „Ich hatte mir auf Youtube auch schon ein Video vom Festakt des vergangenen Jahres angeschaut, wirklich beeindruckend.“ Wegen Corona wird im Jahr 2020 daraus leider nichts.

Stattdessen kam Hans-Heinrich Benda, Leiter der Aus- und Weiterbildung in der IHK Darmstadt, jetzt ins Adam Opel Haus, um Timo Wittmann die entsprechende Urkunde zu überreichen – im Beisein von Opel CEO Michael Lohscheller und Personalchef Ralph Wangemann sowie Ausbilder Hans-Dieter Werschnik. Auch kein schlechter Rahmen.

Guter Start ins Berufsleben

„Wir sind stolz auf unseren Bundessieger Timo Wittmann. Seine Auszeichnung ist beispielhaft für die hohe Qualität der Berufsausbildung bei Opel. Wir bilden seit über 150 Jahren junge Menschen aus und ermöglichen ihnen somit einen guten Start in das Berufsleben – dies werden wir auch zukünftig tun“, sagte Opel CEO Michael Lohscheller während der Feierstunde. Personalchef Ralph Wangemann ergänzte: „Wir wünschen unserem Preisträger viel Erfolg bei seinem mittlerweile begonnenen Studium. Sein Berufsweg verdeutlicht, welche tollen Einstiegschancen eine klassische Berufsausbildung bei Opel bieten kann.”

Vor mehr als

150 Jahren

begann der erste Azubi seine Lehre bei der Marke mit dem Blitz.

Mehr als

25.000

junge Menschen wurden seither deutschlandweit ausgebildet.

Als angehender Kunststofftechniker bleibt Timo Wittmann seinem bei Opel erlernten Handwerk treu. Und das ist gut so, denn das Bearbeiten des Kunststoffes Polyurethan, das Holz als Haupt-Werkstoff der Technischen Modellbauer längst abgelöst hat, hat ihm viel Freude bereitet. Drehen, fräsen, feilen, schneiden, sägen, bohren, schleifen, raspeln, in allen Disziplinen sieht er sich bestens geschult, und er beherrscht sie in höchster Präzision: „Wir haben in der Ausbildung Bauteile mit Toleranzen von plus/minus 0,2 Millimetern gefertigt. Das praktische Arbeiten ist eine hervorragende Grundlage fürs Studium.“

Rückkehr nach dem Studium? Gerne!

Ob er seine Fähigkeiten nach seinem Studium erneut bei Opel unter Beweis stellt? „Von mir aus gerne, ich habe Opel als tollen Ausbildungsbetrieb kennengelernt. Ich würde gerne nach meinem Studium zurückkehren – schauen wir mal“, sagt Timo Wittmann. Leben ist schließlich das, was passiert, während man andere Pläne verfolgt.


Dezember 2020

Text: Eric Scherer, Fotos: Andreas Liebschner