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- Sabine Press ist als Meisterin für die Kundendienstteile der Lackiererei verantwortlich.
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- In ihrem Bereich werden Karosserieteile versiegelt und schwarz lackiert.
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- Bisweilen stapeln sich die Auftragseingänge. 2013 konnten jedoch alle innerhalb der gesetzten Fristen abgearbeitet werden.
Frauen in den oberen Führungsetagen sind bei Opel nichts Ungewöhnliches mehr. Auf Meisterebene sind sie aber bislang noch eher selten anzutreffen. Vor drei Jahren war Sabine Press die erste Frau, die Meisterin im Werk Rüsselsheim wurde.
Erste Meistererfahrungen sammelte Sabine Press (43) im „Moist Sending“, dem Bereich der Lackiererei, in dem die Karossen für die Decklackierung vorbereitet werden: „Das war eine schöne Zeit in einer super Truppe.“ Anschließend arbeitete sie im Kernteam des Fertigungsbereichs, wo es in erster Linie um Arbeitsplanung geht. Zusätzlich zu dieser Aufgabe ist sie seit vergangenem Jahr auch für die Kundendienstteile der Lackiererei verantwortlich. In diesem Bereich werden Karosserieteile für ADAM, Zafira und Insignia schwarz lackiert, versiegelt und zumeist an Händlerbetriebe versandt.
Angefangen hat Sabine Press 1990 an der Linie. Seit drei Jahren ist sie Meister.
Probleme, die zwei Aufgaben unter einen Hut zu bringen, sieht sie nicht. Die KD-Truppe arbeitet ausschließlich in Frühschicht, Sabine Press in Gleitzeit, so dass sie in ihrem Meisterbereich später anfangen und am Nachmittag ins Kernteam wechseln kann. Dafür, dass auch in ihrer Abwesenheit die KD-Teile laufen, sorgt Kolonnenführer Heinz Kölsch. Den bezeichnet die Chefin auch schon mal als ihr „Goldstück“, was dieser mit einem eher süßsauren Lächeln quittiert. „Wir kommen gut klar miteinander, das ist die Hauptsache.“
BESTE KD-QUOTE SEIT JAHREN
Ein guter Teamspirit schlägt sich nicht zuletzt in Ergebnissen nieder. „2013 haben wir unsere KD-Aufträge zu einhundert Prozent innerhalb der gesetzten Fristen abgearbeitet – das erste Mal wieder seit Jahren“, berichtet Sabine Press, vergisst aber auch nicht zu erwähnen: „Das ist nicht allein unser Verdienst, sondern auch der der Material- und Prozesskontrolle, die uns zuarbeitet.“ Außerdem setzten die KD-Spezialisten jüngst einige gute Verbesserungsvorschläge um. Heinz Kölsch etwa optimierte die Teile-Aufnahme für den Insignia-Kofferraumdeckel so, dass nun zwei Bauteile an ein Gestell gehängt werden können.
Darüber hinaus herrscht im Bereich stets gute Stimmung. Probleme, eine Frau als Vorgesetzten zu akzeptieren, hätte keiner gehabt, von Anfang an nicht. „Ich glaube, die Zeiten sind lange vorbei.“ Natürlich: „Eine Männerdomäne ist Opel immer noch.“ Sprüche hauten ihre Jungs schon ganz gerne raus – „da darf man als Frau nicht auf den Mund gefallen sein.“
MANN ODER FRAU? SPIELT EIGENTLICH KEINE ROLLE
Grundsätzlich aber spiele es bei der Menschenführung keine große Rolle, ob der Vorgesetzte ein Mann oder eine Frau sei. „Ich beziehe bei allen Fragen, Problemen und Entscheidungen immer die Mitarbeiter mit ein“, erklärt die 43-Jährige. Eine Einstellung, die sie ihrerseits übrigens auch von männlichen Führungskräften übernommen hat.
Wichtig für die Akzeptanz von Vorgesetzten sei ebenso, dass sie die Arbeit, die sie von Mitarbeitern verlangen, selbst beherrschen. Auch in diesem Punkt muss Sabine Press niemandem etwas beweisen: In ihren ersten Jahren bei Opel, ab 1990, stand sie selbst an der Linie. Doch auch wenn sie sich nicht unbedingt in der Rolle der Vorkämpferin fürs schwache Geschlecht sieht: „Ich würde mir schon wünschen, dass Frauen sich bei Opel einfach noch mehr zutrauen.“
März 2014
Neben Sabine Press ist mittlerweile noch eine weitere Meisterin im Werk Rüsselsheim aktiv: Nicole Skonieczny arbeitet im Karosseriebau.
Insgesamt sind 217 Frauen in den verschiedenen Fertigungsbereichen an der Mainspitze beschäftigt.
Der Frauenanteil liegt somit bei vier Prozent, das sind sechs weniger, als der gesamte Standort im Durchschnitt aufweist: Unter den 12.798 Beschäftigten befinden sich am Standort Rüsselsheim momentan 1.263 Frauen, davon 98 in führenden Positionen.
Zugleich ist General Motors der einzige Weltkonzern, in dem mit Mary Barra eine Frau an der Spitze steht. Und Opel ist der einzige deutsche Automobilhersteller, bei dem mit Susanna Weber und Tina Müller gleich zwei Frauen Vorstandsposten bekleiden.