Next level – Astra: Based on innovative video game technology, Opel has created a unique visualizer that allows customers to explore the newcomer in a completely new way.

Das erste Date

Der Astra und ich – wäre das was? Auf diese Frage gibt der Astra Visualizer auf opel.de Antworten.
Fritz Lagraff, verantwortlich im Marketing für Digital, erzählt, wie die verblüffend reale und
branchenweit einmalige 3D-Erlebnissimulation entstanden ist.

Fritz Lagraff verantwortet im Marketing die digitalen Kanäle bei Opel. Sein Fokus liegt auf der Unternehmens-Webseite opel.de sowie deren Länderversionen.

Unter „Deinen Astra erleben“ erkunden wir das Pure Panel, wählen im Interieur den Stoff „Greta“ in Kombination mit der Premium-Lederoptik. Auf Knopfdruck fährt der Newcomer in den Sonnenuntergang, die Sonnenstrahlen spiegeln sich auf dem Lack in unserer Wunschfarbe in Kult-Gelb. Der neuartige Visualizer auf opel.de macht Eindruck. Und wir sind neugierig: Welche Idee verbirgt sich dahinter? Wir haben uns mit Fritz Lagraff zu einem Video-Call verabredet, er verantwortet im Marketing die digitalen Kanäle.

Herr Lagraff, wir haben gerade den neuen Astra auf eine völlig neue Art und Weise erkundet. Mit dem 3D-Visualizer präsentiert sich der Newcomer den Kunden wie nie zuvor. Was ist die Idee hinter dem neuartigen Tool?   
Fritz Lagraff: Der Ausgangspunkt ist: Nahezu jeder Kunde informiert sich vor dem Autokauf im Internet. Also, Sie sehen erstmals Fotos vom neuen Astra, Ihnen gefällt, was Sie sehen und steuern opel.de an. Sie lesen ein paar Fakten und klicken dann auf „Konfigurieren“. Das Problem: Für den Erstkontakt geht der Konfigurator zu sehr in die Tiefe. Es ist wie beim ersten Date. Sie wollen erst einmal ein Gefühl dafür bekommen: Der Astra und ich – wäre das was? Und auf diese Frage gibt der Visualizer eine lustvolle, spielerische Antwort.

Und eine sehr realistische. Wir waren uns zwischenzeitlich nicht sicher – ist das jetzt virtuell oder real?
In der Tat. Die Basis des Visualizers ist „Unreal Engine“, ein Baukasten für die grafische Darstellung und Steuerung von Videospielen. Es ist derselbe Baukasten, auf dem Spiele wie „Fortnite“ oder „Grand Theft Auto“ basieren. Und diese Technologie ermöglicht eine sehr realistische Umsetzung mit hochauflösenden Texturen und Spiegelungen auf höchstem Niveau – in Echtzeit ohne zusätzliche Ladezeiten.

Das ‚Digital Detox‘-Prinzip zeichnet nicht nur das Cockpit des neuen Astra aus. Auch der Visualizer beschränkt sich bewusst auf drei Kategorien – für das beste Kundenerlebnis.

Aus Daten werden real wirkende Bilder: Basis sind unter anderem die Konstruktionsdaten aus dem Opel Engineering. Die einzelnen Datensätze zu Material, Farbe oder Textur werden verknüpft bis am Ende ein verblüffend realistisches Bild entsteht. Die Programmierung des Visualizers basiert auf „Unreal Engine“, dem Baukasten, mit dem auch aktuelle Videospiel-Bestseller wie „Fortnite“ oder „Grand Theft Auto“ entwickelt wurden.

Das klingt fast so, als seien Sie selbst ein begeisterter Gamer.
(lacht) Nein. Ich habe vor 30 Jahren mal Gameboy gespielt – das zählt wohl nicht. Aber ich habe das Projekt sechs Monate lang vom ersten Storyboard bis zum Live-Gang zum Bestellstart des Astra intensiv begleitet. Das prägt.

Lassen Sie uns gerne den kreativen Prozess näher beleuchten. Das von Ihnen erwähnte Storyboard zu Beginn – was kann man sich darunter vorstellen?
Es ist eine Art gezeichnetes Drehbuch, das immer weiter ausgearbeitet wird. Wir mussten dutzende Entscheidungen treffen. Aus welcher Perspektive soll das Modell zu sehen sein? Wie sieht der Hintergrund aus? Welche Tageszeit wollen wir simulieren? Welche Musik soll zu hören sein? Für alle Beteiligten war das Projekt Neuland. Denn einen solchen Online-3D-Visualizer für Kunden hat bislang noch kein anderer Autobauer entwickelt. Wir sind die Ersten.

Was ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben?  
Der eigentliche Entstehungsprozess war faszinierend: Auf den ersten Entwürfen sind lediglich Polygone, einfache geometrische Figuren, zu sehen. Dann kommen immer weitere Daten hinzu. Und mit jedem Arbeitsschritt wird die Szenerie realer. Jede Information – ob Material, Farbe, Textur – hat zum Beispiel Auswirkungen darauf, wie intensiv die Spiegelungen ausfallen. Und wenn am Ende alle Iterationsstufen durchlaufen sind, sich die Fahrertür öffnet und man in den Astra hineinschaut – das ist schon sehr beeindruckend.

Es gibt die drei Kategorien Farben, Räder und Interieur. Wir haben uns bei unserem Testlauf definitiv am längsten mit der Innenausstattung beschäftigt. Ist das auch ihre generelle Erfahrung?
Ja, die „Interieur“-Kategorie bietet den größten Kundennutzen. Hier kann man ganz einfach die fünf verschiedenen Interieur-Varianten vergleichen. Ganz nah an den Stoff heranzoomen oder vom Rücksitz aus das Pure Panel-Cockpit auf sich wirken lassen. Man bekommt ein gutes Gefühl dafür, wie die Designer das ‚Digital Detox‘-Prinzip umgesetzt haben. Das ist übrigens auch die Grundphilosophie des Visualizers: ‚Weniger ist mehr‘. Daher haben wir uns bewusst auf die drei Kategorien Farbe, Räder, Interieur beschränkt. Für das beste Kundenerlebnis.

Aus Daten werden Bewegtbilder: Das sogenannte Rendern ist der letzte wichtige Schritt vor der Fertigstellung. Dabei werden die Arbeitsdaten in ein fertiges Video umgewandelt. Mit der Umrechnung für den Visualizer waren Hochleistungsrechner eine komplette Woche beschäftigt.

Lust auf ein Date mit dem Astra?
Hier geht es zum Visualizer.

Woher wissen Sie eigentlich, was sich die potenziellen Kunden wünschen?  
Das ermitteln wir anhand von sogenannten Tiefeninterviews. Das sind intensive Befragungen, die uns dabei helfen zu verstehen, welche Einstellungen, Motive und Gefühle die Menschen umtreiben, wenn sie unsere Webseite opel.de ansteuern. Eine Erkenntnis daraus ist, dass sich die Menschen ein simples Tool wünschen, um ein Modell kennenzulernen, ohne gleich in die Details – welche Motorisierung, welche Getriebeart – einzusteigen. Eine Befragte verglich den Konfigurator mit dem Ausfüllen ihrer Steuererklärung. Das hat uns aufhorchen lassen.

Gibt es weitere Erkenntnisse aus den Interviews, die Sie bemerkenswert fanden?
Vielleicht die, dass unsere Modelle in der Regel nicht untereinander in Konkurrenz stehen. Die Entscheidung fällt nicht zwischen Corsa und Astra, sondern zwischen einem Opel-Modell und dem einer anderen Marke. Und da haben wir nun mit dem Visualizer eine schlagkräftige Entscheidungshilfe im Angebot. Wir sehen bereits, dass es funktioniert: Üblicherweise besuchen 30 Prozent den Konfigurator nach dem Besuch einer unserer Produktseiten. Beim neuen Astra mit dem „Unreal-Visualizer“ sind es über 50 Prozent. Das zeigt: Es hat sich gelohnt, in das erste Date zu investieren.

Ist der Visualizer auch für andere Opel-Modelle denkbar?
Das wird sich zeigen. Diese Technologie ermöglicht es uns jedenfalls, künftig bei der Erstellung von Content Kosten zu sparen und Synergien zu erzielen. Und fest steht bereits: In einem nächsten Schritt zieht der Visualizer bei den Opel-Händlern ein. Ab Februar können die ersten Kunden auf dem interaktiven Touchscreen im Showroom den Astra virtuell erleben.

Herr Lagraff, vielen Dank für die spannenden Ausführungen.

So entsteht Berlin: Die Animation zeigt, wie sich die Umgebung nach und nach aufbaut. Die Wahl fiel auf das urbane Umfeld der Bundeshauptstadt Berlin. Ausgehend von groben Formen wird die Szenerie immer realer. Detaillierte Strukturen, die Beschaffenheit von Oberflächen, Perspektiven oder der Hintergrund werden sukzessive ergänzt beziehungsweise feinjustiert.

Dezember 2021

Interview: Tina Henze, Fotos: Opel, Infinity Reply